6 Stunden pro Tag arbeiten: Eine Alternative für die Schweiz?

Weniger arbeiten und gleichzeitig die Produktivität steigern? Was zunächst wie ein krasser Gegensatz klingt, funktioniert in skandinavischen Ländern wie Dänemark, Schweden und Norwegen in einigen Betrieben bereits: Das 6-Stunden Arbeitsmodell. Doch hat diese Arbeitsvariante eine reelle Chance in der Schweiz umgesetzt zu werden?

Produktiver arbeiten

Die Einführung eines 6-Stunden-Arbeitstages würde durchaus Sinn machen. Denn laut einer Studie der OECD ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Stunde bei Ländern, welche weniger arbeiten höher, als bei solchen Nationen, die längere Arbeitszeiten pro Tag aufweisen. Deutsche arbeiten beispielsweise weniger als Schweizer, sind aber im Schnitt pro Arbeitsstunde produktiver.

Situation in der Schweiz

Laut dem Bundesamt für Statistik arbeiten Herr und Frau Schweizer im Schnitt 41.7 Stunden pro Woche. Das macht ein Arbeitspensum von durchschnittlich beinahe 8.5 Stunden am Tag.

Je nach Branche ist eine unterschiedlich hohe Maximalstundenanzahl pro Woche im Arbeitsvertrag vorgeschrieben. Diese maximale Arbeitszeit beträgt für Arbeiter in der Industrie, Büroangestellte, technisches Personal oder Verkäufer in grösseren Unternehmen 45 Stunden pro Woche. In einigen Betrieben ist sogar eine maximale Wochenarbeitszeit von 50 Stunden erlaubt. Dazu zählen Mitarbeitende in Spitälern, Restaurants, Hotels oder in der Landwirtschaft. Ist also die Idee eines 6- Stunden Arbeitstages in der Schweiz utopisch?

Vereinzelt anwendbar

Laut Arbeitsmarktexperten wäre ein 6-stündiger Arbeitstag in der Schweiz durchaus vorstellbar. Allerdings gilt dies nur für einzelne Unternehmen, die freiwillig Ihr Arbeitsmodell ändern wollen. Denn die aktuelle Wirtschaftslage lässt eine generelle Regelung in Richtung 6-Stunden Arbeitstag nicht zu: Viele Unternehmen lagern ihre Arbeitsplätze ins Ausland aus oder streichen diese gleich ganz. Ausserdem müsste beispielsweise das Personal in Firmen, welche rund um die Uhr arbeiten, massiv aufgestockt werden (z.B. Pflege-Berufe). Es stellt sich die Frage, ob die höher werdenden Personalkosten mit produktiverer Nutzung der Arbeitszeit kompensiert werden könnten.

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Quellen: www.migraweb.ch, www.bfs.ch, www.20min.ch, www.beta.welt.de, www.jobundkarriereblog.ch

2 Antworten zu «6 Stunden pro Tag arbeiten: Eine Alternative für die Schweiz?»

  1. […] ein paar Monaten haben wir darüber sinniert, wie es wäre, wenn Arbeitnehmer nur noch sechs Stunden pro Tag arbeiten würden. Nun entfacht der mexikanische Milliardär Carlos Slim – laut Forbes übrigens […]