Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz – Der Selbstversuch: Tag 3 & 4

Und weiter geht’s! Tag vier und immer noch dreht sich alles um das Thema „Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz“. Lesen Sie hier wertvolle Tipps und persönliche Erfahrungsberichte. Tag 1 und 2 setze sich näher mit dem Frühstück und dem Mittagessen auseinander. Nun wird ein weiterer, wichtiger Ernährungsaspekt betrachtet: die Zwischenmahlzeiten. Falls Sie den Beitrag zu den Zwischenmahlzeiten und Tag 3 bereits gelesen haben, scrollen Sie direkt nach unten zum Wasser und Tag 4.

Zwischenmahlzeiten

Knurrt Ihr Bauch und die nächste offizielle Mahlzeit ist noch Stunden entfernt? Verzichten Sie in solchen Situationen nicht auf einen kleinen Snack. Denn Zwischenmahlzeiten helfen gegen Heisshungerattacken und Leistungstief. Doch aufgepasst: Zwischenmahlzeit ist nicht gleich Zwischenmahlzeit!

Zwischenmahlzeit

Viele greifen schnell zu Schokolade oder anderen Süssigkeiten, wenn sie eine Heisshungerattacke zu übermannen droht (jedenfalls geht – ging es uns so). Diese beliefern den Körper zwar gleich mit Energie, doch man wird auch schnell wieder hungrig.
Auf Schokolade und andere Leckereien müssen Sie aber natürlich nicht ganz verzichten. Gegen ein bis zwei Stückchen Schokolade ist überhaupt nichts einzuwenden. Leider bleibt es oft nicht bei dieser Menge.

Ausserdem treiben Süssigkeiten den Blutzuckerspiegel in die Höhe, weshalb viel Insulin vom Körper produziert wird, um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken. Dabei kann es passieren, dass der Körper so viel Insulin produziert, dass der Blutzuckerspiegel sogar unter die normale Grenze rutscht – wodurch gleich wieder ein Hungergefühl entsteht.

Versuchen Sie deshalb gesunde Alternativen zu finden. Gesund und lecker muss sich nämlich nicht ausschliessen. Folgend finden Sie 15 Snacks unter 100 Kalorien. Die gute Nachricht: Auch Schleckmäuler werden auf ihre Kosten kommen.

15 Snacks unter 100 Kalorien

  • 20 Salzstangen: Durch ihren geringen Fettanteil sind Salzstangen wesentlich gesünder und kalorienärmer als Chips.
  • 10 Mandeln: Zwar enthalten Mandeln viel Öl und haben einen hohen Fettanteil, doch sie stillen das Hungergefühl.
  • 6 Stücke Honigmelone mit zwei Scheiben Parmaschinken: Ein leckerer Snack mit vielen Vitaminen und Proteinen.
  • 2 Teelöffel Kürbiskernen: Kürbiskerne sind ein proteinhaltiger Energie-Lieferant.
  • 200 Gramm Obstsalat: Obstsalat enthält viele Vitamine. Doch aufgepasst! Übertreiben Sie nicht, denn Obstsalat enthält auch viel Fruchtzucker.
  • ½ Tasse Frozen Yoghurt: Zwar ist Frozen Yoghurt für viele kein Ersatz für ein richtiges Eis. Dennoch ist es süss genug um Ihr Verlangen nach Süssem zu besiegen.
  • 2 Tassen Popcorn: Popcorn ist ein super Snack für zwischendurch, sofern auf Butter und Zucker verzichtet wird.
  • Gefrorene Banane: Für etwas Abwechslung sorgt eine Banane, welche Sie für mehrere Stunden ins Gefrierfach legen. Schon haben Sie einen erfrischenden, gesunden Sommersnack.
  • 25 Pistazien: Pistazien sind kalorienärmer als andere Nüsse und enthalten mehr Vitamine und Proteine. Doch verzichten Sie auf die gesalzene Version.
  • 1 Müsliriegel: Müsliriegel sättigen sehr gut. Doch achten Sie darauf, dass Sie solche ohne Zuckerzusatz essen.
  • Knäckebrot: Bestreichen Sie das Knäckebrot mit etwas Frischkäse und peppen Sie es mit Schnittlauch, Tomaten, Gurken oder Radieschen auf.
  • 3 Reiswaffeln: Zugegeben, Reiswaffeln sind etwas trocken. Doch sie überbrücken gut den kleinen Hunger.
  • 200ml Buttermilch: Mit 37 Kalorien pro 100 Gramm ist die Buttermilch ein sehr leichter Snack, welcher zudem gut sättigt.
  • 2 Lakritzschnecken: Zwar enthält Lakritz viel Zucker, dafür kein Fett.

Spezialtipp von unserem vorbildlich gesunden Mitarbeiter Christof: Kombinieren Sie getrocknete Mango mit Macadamianüssen. Herrlich! Schmeckt wie ein ,,kleines Dessert.“ Oder die weniger exotische Variante: getrocknete Aprikose mit geschälten Mandeln. Auch die getrockneten ‘‘Öpfelringli“, die er netterweise mit uns geteilt hat, haben uns geholfen den Nachmittag zu überbrücken.

Lesen Sie folgend unseren Erfahrungsbericht.

Tag 3

Madlaina: Halbzeit! Auch bei mir Tag 3 ohne Schokolade, ohne Eis, ohne Kekse oder Kuchen. Aber Stopp! Ich muss aufhören, Dinge aufzuzählen, die ich gerne essen würde. Denn wie Sie vielleicht wissen, ich darf nicht. Wieso ich mit meinen bald 23 Jahren keinen ungesunden Snack zu mir nehmen darf, erfahren Sie hier.

Den Tag habe ich eigentlich ganz gut überstanden. Obwohl, ich hatte einen kurzen Tagtraum von einem riesigen Schokoladensee. Irgendwie abnormal -sind das Entzugserscheinungen? Auch Janine erging es nicht besser. Ihr Kopf lag auf der Tischkante und ich hörte nur: Energy Drink, Energy Drink, Energy Drink. Wie ein Höhlenmensch. Nur tranken diese damals keinen Energy Drink. Eine weitere Situation: Janine hält ein Blatt Papier in den Ventilator: Energy Drink, Energy Drink, Energy Drink. Ihr geht’s glaube ich wirklich nicht gut – dem Blatt übrigens auch nicht mehr.
Nach dem Mittagessen spazierten wir wie so oft zur Tankstelle. Eine tägliche Routine mit anschliessender Fressattacke . Heute blieb die Fressattacke aus. Wirklich.
Die warmen Temperaturen und der Blick auf die Kühltruhe mit der riesigen Auswahl an Eis erweckten zwar meinen inneren (hungrigen) Schweinehund, doch mein Stolz war grösser. Kein Eis für mich! Obwohl fast die Hälfte des Ladens aus ungesunden (und leckeren) Sachen bestand, blieben wir stark und machten uns ohne zu sündigen auf den Weg zurück ins Büro. Doch leider mit Nachspiel. Ich hatte unglaubliche Lust auf ein kühles Eis oder sonst irgendetwas Zuckerhaltiges. Dass uns dann auch noch ein Eis angeboten wurde von einer netten Frau aus der Firma nebenan, machte es überhaupt nicht besser. Eis, Eis, Eis. Wieso kann ich nicht einfach an eine Birne denken? Birne, Birne, Birne – nein, das klingt nicht gut. Oder einen Apfel? Aber nein, das wäre ja auch zu schön gewesen.

Janine: Wir haben auch den dritten Tag in der elenden Schokoladenwüste überstanden. Mein Leben ohne Schokolade und Energy Drink können Sie sich wie eine Achterbahn vorstellen. Mit Höhen und Tiefen. In der Achterbahn links von mir sitzt die Tankstelle und die nette Frau von der Firma nebenan mit einem Kühlfach voll mit übriggebliebenen Glacés (Fragen Sie mich nicht, wie Glacés im Sommer bei irgendjemandem übrigbleiben können) – Tief – und rechts von mir Madlaina, die mich anspornt und Christof, der uns mit kleinen gesunden Snacks zurück ins Leben holt – Hoch. Dazu kommen die anderen Mitarbeiter, die haargenau begutachten, was wir essen.
Am Morgen lagen die Nerven von Madlaina bei manchen Supportfällen etwas blank– eindeutig Unterzuckerung, dachte ich mir. Dafür bemerkten wir beide, dass wir ohne Schokolade nach dem Mittagessen viel weniger Hunger verspürten. Das muss mit diesem Zusammenhang von Blutzuckerspiegel und Insulin – ja, zusammenhängen.
Natürlich setzen wir auch die Tipps um, die wir euch geben. Heute habe ich tatsächlich das Tellermodell ausprobiert und es hat sogar funktioniert. Thaicurry mit Tofu und Gemüse. Alles drin, was eine ausgewogene Mahlzeit ausmacht. Kein Hungerloch am Nachmittag.
Aber Madlaina hat schon Recht, der Energy Drink hat mir sehr, sehr gefehlt heute. Ich habe mir nämlich als Ersatz einen Eiskaffee gemacht. Ohne Zucker. Ohne Zucker! Bäh!, muss ich da ehrlich zugeben. Da warte ich doch lieber auf bessere Zeiten (Freitagabend) und gönn mir dann wieder einen Energy Drink!


Wasser

Dass Cola, Eistee oder Energy Drinks nicht gesund sind, das weiss vermutlich jeder. Greifen Sie deshalb lieber zu Wasser. Wasser löscht Ihren Durst und das ganz ohne Zucker und unnötige Kalorien. Da die meisten Menschen vermutlich zu wenig trinken, haben wir neun Tipps für Sie, wie Sie während der Arbeit mehr trinken:0007107199O-565x849

  1. Stellen Sie eine grosse Flasche Wasser gut sichtbar auf Ihren Schreibtisch.
  2. Bei Hungergefühl, stürzen Sie gleich mal einen Schwall Wasser runter. Unser Körper verwechselt (aus schlechter Angewohnheit) Durst oft mit Hunger.
  3. Sobald die Wasserflasche leer ist, füllen Sie diese sofort wieder auf.
  4. Wenn Sie das Trinken tatsächlich ‘‘vergessen“, kleben Sie sich doch ein Post-it mit einer Erinnerung an den Computerbildschirm, oder tragen Sie eine Notiz mit sich rum (Ach kommen Sie, das machen Sie doch auch mit allen anderen Dingen, die Sie leicht vergessen!).
  5. Denken Sie daran: Wasser gehört zu jeder Mahlzeit.
  6. Die Abwechslung macht’s! Trinken Sie mal Wasser, mal Tee, mal Wasser mit Früchten oder Gewürzen, damit wird es Ihnen nicht so schnell langweilig.
  7. Manche Menschen trinken mehr mit einem Strohhalm. Versuchen Sie es selbst einmal!
  8. Verteilen Sie das Trinken über den ganzen Tag. So haben Sie nicht das Gefühl, dass Sie unheimlich viel Wasser auf einmal trinken müssen.
  9. Füllen Sie Ihre Wasserflasche, bevor Sie von der Arbeit nach Hause gehen. So haben Sie das Wasser auch unterwegs immer griffbreit.

Tag 4

Nun erfahren Sie, wie es uns an Tag 4 ergangen ist:

Madlaina: Unglaublich, heute ist tatsächlich schon Donnerstag. Juhu, ab morgen Abend bin ich wieder im Schlaraffenland.

Ich muss Ihnen nun aber zuerst etwas beichten. Gestern Abend habe ich gesündigt. Glaub Sie mir, ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen. Ein Lieferdienst, eine gut riechende Pizza und zack, die Gesundheitswoche ist vergessen. Echt schwach. Peinlich. Obwohl, eigentlich bin ich unschuldig. Ich kann auch nichts dafür, dass Pizza nun einfach so viel leckerer schmeckt als ein Salat. Wenn Sie den Salat in meinem Kühlschrank gesehen hätten, vermutlich hätten Sie sich auch für die Pizza entschieden. Bestimmt. Der sah nicht mehr gesund aus.

Mit einem schlechten Gewissen schleppte ich mich zur Arbeit und beichtete meine Sünde. Janine fand es gar nicht so schlimm. Insgeheim freute sie sich wahrscheinlich, dass sie „besser“ ist als ich. Pha! Sie muss gar nichts sagen, wer spricht denn die ganze Zeit von Energy Drinks? Nachmittags um 13:30 Uhr – Krisensituation! Janine ist verzweifelt: „Ich habe so Lust auf Schokolade. Ich stelle mir gerade vor, wie Schokolade schmeckt. Wie sie schmecken KÖNNTE (heul, heul)“. Danach noch einige leidende Worte. Will Sie mich ärgern? Ich wende mich demonstrativ ab. Heute bin ich stark, egal was Janine sagt. Keine Schokoladensee-Träume und kein Jammern. Und tatsächlich, es hat geklappt.

Janine:

Tag vier und noch immer sind wir hier,
ohne Schoggi und ohne Süssigkeiten,
die Mitarbeiter können uns nicht dazu verleiten.
Wir bleiben stark und wir bleiben tapfer,
Zucker ist für uns nicht mehr als eine Metapher.

Lachen, Weinen, Brüllen, Schreien,
Streiten, Schweigen, Sich verzeihen.
Ohne Zucker ganz konfus,
ist das Arbeiten sehr diffus.

Okay ich lass das jetzt besser. Mein unterzuckertes Gehirn sollte weggesperrt werden. Aber arbeiten muss ich auch in diesem Zustand. Konzentrieren kann ich mich indes sehr gut und das Verlangen nach Süssem überkommt mich nur noch einmal am Tag. Nach dem Mittagessen. Da gibt es so einen Peak und wenn ich den überstanden habe bin ich über den Berg. Ich nutze Madlaina als Beichtvater, denn wenn ich beichte geht’s mir besser. Ich beichte ihr meine dunklen Gedanken, die sich um Schokolade und gezuckerte Energy Drinks drehen. Madlaina macht den Anschein als hätte sie kein Verständnis für mich – wahrscheinlich kämpft sie gerade selbst gegen ihr inneres Zuckermonster und ihr schlechtes Gewissen. Denn: Madlaina hat Pizza gegessen! Ich habe gewonnen, ich habe gewonnen! Nein, ich bin eine gute Gewinnerin und zeige Verständnis, besänftige sie und tu so als wär sie noch im Rennen. Jetzt ernsthaft, wir sind beide sehr tapfer.

Jetzt habe ich noch gar nicht viel über mein heutiges Essverhalten geschrieben. Da bemerk ich gerade, dass es gar nicht schwierig war durchzuhalten! Ausser einmal. Wir hatten eine kurze Schulung am Nachmittag und der nette Instruktor hat uns allen Glacés mitgebracht. Nein! Geh weg von mir! Die Gutmütigkeit geht zu weit! Schon das zweite Mal diese Woche, dass uns jemand gratis, GRATIS, ein Glacé geben möchte. Unser Arbeitskollege Christof turned evil! Er kam nämlich zu uns ins Büro, tat so als wollte er etwas besprechen und verspeiste sein Glacé dabei äusserst genüsslich. Unsere Arbeitskollegin Carole hatte auch ein Glacé. Sie fand es auch sehr lecker. Nachdem sie die Glacés verspeist haben, hatten sich diese schönen Farben der Glacés in meiner  Gehirnrinde eingebrannt. Nichts mit: Aus den Augen aus dem Sinne.

Eine Stunde später übermannte Christof sein schlechtes Gewissen und er stellte Madlaina und mir seinen ganzen gesunden Vorrat an Nüssen und Trockenfrüchten (die vermutlich schon seit einem Jahr in seiner Schublade am verrotten waren) zur Verfügung. Er dachte sich bestimmt, endlich bin ich’s los, das gesunde Zeugs. Doch die Trockenfrüchte schmeckten sehr frisch  und wir waren äusserst dankbar, für das gesunde Zeugs. Danke Christof!

Lesen Sie hier weiter.

Autorinnen: Janine und Madlaina

Quellen: http://www.zuckerzimtundliebe.de

9 Antworten zu «Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz – Der Selbstversuch: Tag 3 & 4»

  1. […] Tag unseres Selbstversuchs. In dieser Woche (Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz?! / Tag 1 & 2 / Tag 3 & 4) haben wir Ihnen einige Ernährungstipps gegeben und von unseren Erfahrungen berichtet. Nun ist es […]

  2. Bitte, gerne geschehen wegen den Dörrfrüchten 😉