Skills Mismatch – Diskrepanz zwischen vorhandenen und geforderten Qualifikationen

Wenn über Fachkräftemangel debattiert wird, stellt man fest, dass ein ausserordentlicher Anteil an Arbeitskräften überqualifiziert ist. Dies gilt auch für die Schweiz, wenn wohl in geringerem Ausmass als in anderen europäischen Ländern.

Die OECD hat in einer Studie die Verhältnisse zwischen den Anforderungen der Volkswirtschaft und den vorhandenen Ressourcen in 35 Ländern analysiert und herausgefunden, dass der Unterschied in manchen Ländern sehr gross ist.

Oft werden zu hohe Anforderungen an potentielle Arbeitnehmer gestellt, was dazu führt, dass gut ausgebildete junge Leute eher Gelegenheitsjobs besetzen. Vielfach sind die Unternehmen zu wenig innovativ, als dass sie das Potenzial ihres gut qualifizierten Humankapitals optimal ausschöpfen würden. Aber wie hält man die Diskrepanz zwischen vorhandenen und geforderten Qualifikationen so gering wie möglich?

Einerseits muss die Politik Voraussetzungen schaffen, dass sich Arbeitskräfte ohne Hindernisse flexibel auf dem Arbeitsmarkt bewegen. In manchen Ländern ist zum Beispiel die Übertragbarkeit der Pensionskassenzahlungen gar nicht gewährleistet. Ausserdem sollten Firmen sich die nötigen Ressourcen unbürokratisch aneignen und ihre Kapazitäten durch z.B. punktuelle Einführung von verkürzten Arbeitszeiten dem Markt flexibel anpassen können. Andererseits sollen Arbeitgeber ihre Anforderungen anpassen und den vorhandenen Arbeitskräften helfen, diese zu erfüllen. Dazu können Stellenbewertungsmethoden (Job Evaluation) helfen, dies kontinuierlich zu gewährleisten.

Arbeitnehmer können sich durch regelmässige Weiterbildungen dem kontinuierlichen Wandel besser anpassen und den Mentalitätswechsel schaffen, den Anspruch auf eine etablierte Arbeitsstelle fürs Leben aufgeben zu können. Dann haben sie ein Stück dazu beigetragen, ihr Potential im richtigen Job auszuschöpfen. Es muss auch immer wieder kritisch überprüft werden, ob das Bildungssystem die künftigen Anforderungen und die relevanten Qualifikationen vermitteln kann.

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Autorin: Chantal Jelmini

Quellen: avenir-suisse.ch, oecd-library.org

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