Trends 2016: Die Arbeit der Zukunft

Die Deutsche Telekom und die Universität St. Gallen haben unter 60 Experten (Top-Manager, Wissenschaftler etc.) eine Trendbefragung zur Arbeit der Zukunft durchgeführt. Das Fazit der Befragung: Die Arbeit wird flexibler, globalisierter, digitaler. Und vielleicht auch unpersönlicher? Wir werfen einen Blick auf einige der wichtigsten Trends. Die Studie kann hier heruntergeladen werden.

Ein grosses Thema für die befragten Experten ist die Digitalisierung. Eine Folge der Digitalisierung ist die zunehmende Globalisierung des Arbeitsmarktes: Spezialisierte Arbeitskräfte erbringen heute Arbeitsleistungen für Unternehmen, die am anderen Ende der Welt ansässig sind. Damit wird der Faktor Arbeit ähnlich mobil wie das Finanzkapital. Dieser Umstand wird aber auch als Herausforderung an Führungskräfte wahrgenommen: Die Kunst für Führungskräfte, so die Verfasser der Studie, «bestehe darin, persönliche Bindung zu den Arbeitnehmern auch über unpersönliche technische Kanäle aufzubauen und zu erhalten». Die Arbeit wird durch die Digitalisierung aber nicht nur hinsichtlich des Arbeitsortes flexibler, sondern auch hinsichtlich der Arbeitszeit. Das schafft Freiheiten, z. B. für neue Teilzeit-Arbeitsmodelle, aber auch spürbaren Druck, rund um die Uhr erreichbar zu sein. Interessant ist zudem, dass die neuen technischen Möglichkeiten zu einem Zusammenwachsen von kreativer und produzierender Arbeit führen. Zum Beispiel machen es Werkzeuge wie 3D-Drucker für die Kreativbranche einfacher, die Erzeugnisse gleich in die Praxis umzusetzen.

Die Nähe von Unternehmen und Kunde durch die digitalen Mittel und damit die Möglichkeit, ohne grossen Aufwand Rückmeldungen zu geben und zu erhalten, führt zu neuen Interaktions- und Innovationsformen. «Open Innovation» war in diesem Zusammenhang ein vielgenanntes Stichwort in der Befragung: Kunden werden immer mehr in den Innovationsprozess einbezogen und können nicht bloss durch ihr Kaufverhalten, sondern auf direkterem Weg die Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen beeinflussen.

In den HR-Abteilungen ist «Personalmatching per Mausklick» ein immer grösseres Thema. Übereinstimmungen von Stellenanforderungen und digitalen Bewerberdaten können in Zukunft automatisch ermittelt werden. Ein entsprechendes System zum automatischen «Matching» von Vakanz und Bewerber wird momentan von der Schweizer Firma Matchix aufgebaut.

Für ein einzelnes Unternehmen sind diese Trends aber vorderhand «nur» Möglichkeiten: Es bleibt das Problem der Umsetzung und damit insbesondere auch die Frage, wer für die Digitalisierung im Unternehmen zuständig ist. Der letzteren Frage hat sich der Blog von HR-Today gewidmet.

Wer die Veränderungen im beruflichen Umfeld zum Anlass nimmt, selbst eine neue berufliche Herausforderung zu ergreifen, wird übrigens sicher auf der grössten Schweizer Jobsuchmaschine fündig.

Autor: Christian Frefel

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