Suchen Sie noch Jobs oder networken Sie schon? Nun, beide Dinge sind wichtig, wenn es darum geht, die eigene Karriere voranzubringen. Und doch: Im Berufsleben wird tatsächlich vieles einfacher, wenn man über die richtigen Kontakte verfügt. Dabei sollte man darauf achten, ein möglichst gezieltes Netzwerk aufzubauen. In diesem Beitrag haben wir 5 Tipps für erfolgreiches Networking für Sie.
1. Kontakte: Qualität vor Quantität
Bei einem Business-Netzwerk sollten Sie darauf achten, dass Sie nicht zu viele Kontakte haben – auf jeden Fall nicht zu viele, die Sie dauernd pflegen müssen. Denn neben dem meist ohnehin schon vollen Arbeitsalltag ist es oft schwierig, Zeit für die Pflege von Netzwerk-Kontakten zu finden. Es bringt Ihnen nichts, wenn Sie zwar eine Menge Leute einmal angesprochen haben, dann aber den Kontakt aus Zeitmangel nicht mehr weiterverfolgen können. Denn nur Kontakte, die sich positiv an Sie erinnern können, werden Ihnen einen Gefallen tun, wenn es darauf ankommt.
Achten Sie also darauf, dass die Kontakte, die Sie pflegen, auch sinnvoll sind. Überlegen Sie sich, was diese Person Ihnen bringen könnte, und ob Sie dieser Person unter Umständen auch einen Gefallen tun könnten. Es bringt nichts, einen Kontakt zu pflegen, der in einer völlig anderen Branche und in einem völlig anderen Beruf arbeitet, solange Sie nicht Branche und Beruf wechseln wollen.
Dies bezieht sich natürlich vor allem auf Ihr Business-Netzwerk. In der Freizeit ist es selbstverständlich «erlaubt», so viele verschiedene Kontakte wie möglich zu pflegen – umso besser, wenn diese Ihnen auch beruflich zu etwas verhelfen können.
2. Networking als Geben und Nehmen
Die alte Weisheit, die für einzelne Interaktionen gilt, zählt auch beim Networking: Geben ist seliger als nehmen. Der Social-Media-Berater Mike Sansone hat die sogenannte 70-20-10-Regel fürs Netzwerken aufgestellt. Gemäss dieser sollten 70% Ihrer Networking-Zeit daran gehen, anderen eine Hilfe zu sein. Nur 10% Ihrer Zeit sollten Sie nutzen, um die Hilfe anderer Personen in Anspruch zu nehmen. Die restlichen 20% fallen auf Ihr Selbstmarketing innerhalb des bestehenden Netzwerkes.
Sansones Regel lässt erahnen, dass der Austausch von Hilfe innerhalb eines Netzwerks so gut wie nie symmetrisch abläuft. Erwarten Sie also nicht eine unmittelbare Gegenleistung auf eine Leistung, wie das bei Käufen oder beim Tauschhandel der Fall ist. Rechnen Sie damit, dass Sie auf Ihre Hilfe hin vorerst noch nichts zurückbekommen. Allerdings bauen Sie mit den Gefallen, die Sie für andere tun, Vertrauen auf und hinterlassen einen positiven Eindruck. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit zusehends, dass sich andere an Sie erinnern und Ihnen helfen, wenn Sie dies brauchen. Denn das Prinzip der Reziprozität, also der Gegenseitigkeit, ist fest in den Köpfen der meisten Menschen verankert.
3. Online-Netzwerke nutzen
Benutzen Sie Netzwerk-Tools wie Xing und LinkedIn für die Pflege Ihres Netzwerks. Zudem können Sie sich auch in Fachforen in Ihrem beruflichen Bereich anmelden. Das bringt Ihnen vielerlei Vorteile. Sie können Ihre Kontakte durch das sporadische Posten von Updates und spannenden Artikeln an sich erinnern. Auch können Sie Ihren positiven Eindruck bei wichtigen Kontaktpersonen aktuell halten, indem Sie ihnen zum Geburtstag oder zu beruflichen Meilensteinen gratulieren. Dadurch, dass Sie regelmässig Artikel Ihrer Kontakte kommentieren – oder zumindest ein «Like» da lassen – bleiben Sie für diese sichtbar. Im Idealfall machen Sie so auch Personen auf sich aufmerksam, die noch nicht zu Ihren Kontakten gehören, und die dann ihrerseits den Kontakt aufnehmen.
Weiter können Sie online Kontakte pflegen, die geografisch zu weit entfernt wohnen, um sie zu treffen. Auch können Sie durch die Kontaktliste schon bestehender Kontakte neue interessante Menschen kennenlernen. So erweitert sich Ihr Netzwerk ständig. Wenn Sie zudem durch professionelle Posts und fundierte Kommentare aktiv bleiben, etablieren Sie sich zu einer gefragten Fachperson in Ihrem Bereich.
4. Persönlicher Kontakt
Achten Sie darauf, dass Sie, wenn möglich, Kontakte auch mal persönlich treffen und nicht nur über Social Media oder per E-Mail Kontakt haben. So können Sie sich zum Beispiel für den gemeinsamen Besuch von Fachmessen oder zu einem gemeinsamen Mittagessen verabreden. Auch wenn Sie jemanden frisch kennengelernt haben, zum Beispiel an einer Veranstaltung, ist es förderlich, diese Person ein paar Tage später anzurufen und zu signalisieren, dass Sie das Gespräch spannend gefunden haben und den Kontakt gerne ausbauen würden.
Natürlich bleiben auch im Zeitalter der zunehmenden Digitalisierung Möglichkeiten zum offline Kontakte Knüpfen wichtig. Ob an Fachmessen, an Alumni-Veranstaltungen, in fachlich relevanten Vereinen und Interessengruppen oder bei teamübergreifenden Aktivitäten im Grossunternehmen: Wertvolle Kontakte können bei den verschiedensten Gelegenheiten entstehen.
5. Nicht zu aufdringlich werden
Bei all diesen Arten der Kontaktpflege sollten Sie darauf achten, dass Sie sich nicht zu aufdringlich verhalten. Wenn Sie zum Beispiel auf Ihren Online-Netzwerken zu oft oder Irrelevantes posten, wird das viele Ihrer Kontakte irgendwann nerven. Dann werden Sie eher negativ wahrgenommen oder sogar als Kontakt gelöscht. Auch beim persönlichen Kontakt sollten Sie erstens darauf achten, dass Sie Ihre Ziele und Ansprüche an die Kontaktperson nicht zu sehr offenlegen, denn so wird sich die Person schnell ausgenutzt vorkommen. Zweitens sollten Sie die Personen im richtigen Masse kontaktieren. Wenn Sie sich beispielsweise zu oft mit jemandem geschäftlich treffen wollen, wird sich diese Person eher bedrängt fühlen als die Treffen als bereichernd wahrzunehmen.