Viele Menschen in der Schweiz verspüren ein mulmiges Gefühl, wenn es um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes geht. Schlagzeilen zu Digitalisierung, Automatisierung oder Konjunkturschwankungen verstärken diese Sorge. Doch wie gross ist das Risiko der Arbeitslosigkeit tatsächlich? Und wie können Arbeitnehmende mit dieser Unsicherheit umgehen?
Aktuelle Lage: Arbeitslosigkeit in der Schweiz 2025
Die Schweiz gilt als ein Land mit stabiler Beschäftigung. Dennoch zeigen die aktuellen Zahlen von arbeit.swiss eine leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit. Im August 2025 lag die Zahl der Arbeitslosen bei 132’105 und damit rund 20% höher als noch im Vorjahr. Damit steigt die Arbeitslosenquote für August 2025 auf 2.8%.
Auf regionaler Ebene zeigen sich auch Unterschiede: In der Zentralschweiz beispielsweise lag die Arbeitslosenquote im Juli 2025 mit 1,7% deutlich unter dem Wert der Gesamtschweiz, welcher zu diesem Zeitpunkt im Juli bei 2,7% lag.
Trotz dieser Unterschiede bleibt die Schweiz im internationalen Vergleich weiterhin ein Land mit sehr niedriger Arbeitslosigkeit. Gleichzeitig steigt die Zahl der Erwerbstätigen weiter an: Laut Bundesamt für Statistik waren im 2. Quartal 2025 rund 5,36 Millionen Menschen erwerbstätig, ein Plus von 0,6% gegenüber dem Vorjahr.
Woher kommt die Angst?
Dass trotz stabiler Zahlen viele Menschen Angst vor Arbeitslosigkeit haben, hat mehrere Gründe:
- Digitalisierung und Automatisierung: Technologien wie Künstliche Intelligenz verändern zahlreiche Berufsbilder. Besonders betroffen sind Routinejobs in der Administration oder in der Produktion.
- Globalisierung: Schweizer Unternehmen stehen in einem harten internationalen Wettbewerb. Produktionsverlagerungen ins Ausland sind weiterhin ein Thema.
- Wirtschaftliche Schwankungen: Inflation, geopolitische Krisen oder ein schwächeres Wirtschaftswachstum wirken sich direkt auf die Nachfrage nach Arbeitskräften aus.
- Persönliche Faktoren: Ältere Arbeitnehmende, Personen ohne Weiterbildung oder Menschen in Branchen mit wenig Fachkräftemangel fühlen sich besonders gefährdet.
Ist die Angst berechtigt?
Ein Blick auf die Zahlen vom Jobradar zeigt: Für die Mehrheit der Arbeitnehmenden ist die Angst oft grösser als das tatsächliche Risiko. Die Schweiz hat nach wie vor einen robusten Arbeitsmarkt mit vielen offenen Stellen. Insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Technik, IT und Bau herrscht ein akuter Fachkräftemangel.
Gleichzeitig ist aber nicht zu leugnen, dass Veränderungen rascher und spürbarer werden. Wer in einem Beruf arbeitet, der automatisierbar ist, hat ein höheres Risiko, den Job zu verlieren oder sich neu orientieren zu müssen.
Strategien für mehr Sicherheit
Auch wenn niemand die Zukunft vorhersagen kann, gibt es Wege, die eigene Position auf dem Arbeitsmarkt zu stärken:
- Weiterbildung und lebenslanges Lernen: Neue Technologien erfordern neue Fähigkeiten. Wer sich regelmässig weiterbildet, erhöht seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich.
- Flexibilität entwickeln: Nicht nur auf einen Beruf oder eine Branche setzen, sondern die eigenen Kompetenzen breit nutzbar machen.
- Netzwerke pflegen: Viele Stellen werden über persönliche Kontakte vergeben. Ein starkes berufliches Netzwerk ist oft entscheidend.
- Selbstfürsorge: Arbeitsunsicherheit können die psychische Gesundheit erheblich belasten. Studien zeigen, dass die Stärkung der persönlichen Kontrollüberzeugung zentral ist. Wer das Gefühl hat, sein Leben aktiv mitgestalten zu können, ist besser gegen psychische Belastungen wie Stress oder Depression geschützt.
Unterstützung durch die Schweiz
Das Schweizer System bietet eine solide Absicherung: Die Arbeitslosenversicherung (ALV) springt bei Jobverlust ein, und zahlreiche Programme zur Umschulung und Weiterbildung helfen beim beruflichen Neustart. Zudem gibt es spezialisierte Jobportale, die den Zugang zu passenden Stellenangeboten erleichtern.
Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt?
Der Arbeitsmarkt der Schweiz wird in den kommenden Jahren zweigleisig verlaufen: Einerseits fallen Jobs durch technologische Entwicklungen weg, andererseits entstehen neue, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Bildung.
Die Angst vor Arbeitslosigkeit ist also nicht völlig unbegründet, sollte aber differenziert betrachtet werden. Wichtig ist, sich aktiv mit den Veränderungen auseinanderzusetzen und die eigenen Chancen zu nutzen.
Ihr Blick nach vorne
Die Angst vor Arbeitslosigkeit in der Schweiz ist verständlich, aber oft grösser als das tatsächliche Risiko. Wer bereit ist, sich weiterzuentwickeln, flexibel bleibt und Unterstützungsmöglichkeiten nutzt, hat auch in unsicheren Zeiten sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Erfahren Sie als nächstes, wie Sie durch gezieltes Upskilling Ihre Arbeitsplatzsicherheit langfristig stärken können.
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