New Work ohne Dauerstress: Strategien gegen digitale Erschöpfung im Arbeitsalltag

Können Sie nach Feierabend wirklich abschalten? Hybrides Arbeiten hat unsere Jobs flexibler gemacht: Wir können im Büro, zu Hause oder unterwegs arbeiten, uns per Chat, E-Mail oder Videocall austauschen. Doch diese Freiheit hat eine Schattenseite: die ständige Erreichbarkeit. Immer mehr Berufstätige berichten, dass sie selbst in ihrer Freizeit auf Nachrichten reagieren und dadurch kaum noch richtig abschalten können.

Was bedeutet digitale Erschöpfung?

Unter digitaler Erschöpfung versteht man die psychische und körperliche Belastung, die durch eine dauerhafte Nutzung digitaler Geräte und Kommunikationskanäle entsteht. Die Freiheit von New Work hat eine Schattenseite mit sich gebracht: die ständige Erreichbarkeit.

Eine Auswertung aus 2023 von Travail.Suisse zeigt:

  • Fast ein Drittel der Erwerbstätigen in der Schweiz, stand 2022, arbeitet häufig auch in der Freizeit.
  • Nur 34% sagen, dass sie nie ausserhalb der regulären Arbeitszeit arbeiten.
  • Rund 40% fühlten sich in 2022 oft oder sehr gestresst bei der Arbeit.

Warum digitale Erschöpfung gerade jetzt so stark ist

1. Hybride Arbeitsmodelle

Die Mischung aus Büro- und Homeoffice-Tagen macht es schwer, Grenzen zu ziehen. So können Arbeit und Freizeit schnell ineinander fliessen.

2. Ständige Erreichbarkeit

Da viele Menschen berufliche Mails, Chats und Anrufe auch auf privaten Geräten empfangen, fühlen sie sich selbst ohne Erwartungsdruck oft verpflichtet, sofort zu reagieren oder zumindest nachzusehen, auch abends oder am Wochenende.

3. Mehr Kanäle und Meeting-Overload

Laptop, Smartphone, diverse Apps: Kommunikation verteilt sich auf viele Plattformen und sorgt für zusätzliche Unruhe und Stress. Videokonferenzen dauern auch oft länger als klassische Besprechungen und rauben durch permanentes Kamerabewusstsein und viele parallele Reize viel Energie.

Woran erkennen Sie digitale Erschöpfung?

Typische Symptome sind:

  • Schlafprobleme oder Schwierigkeiten, abends «runterzufahren»
  • Kopfschmerzen, Nacken- oder Augenbeschwerden durch Bildschirmzeit
  • Gefühle von Dauerstress, Überforderung und fehlender Erholung
  • Sinkende Motivation und emotionale Gereiztheit

Strategien gegen digitale Überlastung

Wenn Sie merken, dass Sie erschöpft sind, sollten Sie aktiv dagegen steuern, um einer weiteren Überlastung vorzubeugen. Überlegen Sie regelmässig, in welchen Situationen Sie sich besonders gestresst fühlen, und leiten mithilfe folgender Punkte Sie daraus gezielt Massnahmen ab.

1. Klare Erreichbarkeits-Regeln

Vereinbaren Sie feste Zeiten, in denen Sie erreichbar sind. Kommunizieren Sie diese offen und halten Sie sich strikt daran. Abwesenheitsnotizen oder Statusmeldungen können helfen klarzumachen, wann Sie erreichbar sind.

2. Bewusste Pausen & Offline-Zeiten

Planen Sie regelmässig Pausen ein, in denen Sie bewusst auf Bildschirme verzichten. Diese Zeit eignet sich ideal, um ein Hobby auszuleben, das nichts mit digitalen Geräten zu tun hat. Legen Sie auch sonst das Smartphone bewusst weg, z.B. beim Essen und vor allem vor dem Schlafengehen.

3. Meetings effizient gestalten

Setzen Sie klare Ziele für Meetings und prüfen Sie, ob ein kurzes Telefonat reichen würde.

4. Technische Hilfen gezielt einsetzen

Melden Sie technische Probleme sofort, damit schnell Unterstützung geleistet werden kann. So sparen Sie Zeit und vermeiden unnötige Frustration. Setzen Sie zudem bewusst Tools wie ein Business‑Telefonsystem ein, um berufliche und private Kommunikation klar zu trennen und Ihre Work‑Life‑Balance zu verbessern.

Fazit: New Work braucht neue Erholungsstrategien

Digitalisierung erfordert Weiterbildung, bietet aber gleichzeitig mehr Flexibilität und Effizienz. Allerdings tut sie das nur, wenn wir sie bewusst nutzen. Grenzen setzen und Offline-Zeiten schaffen, stärken Ihre Gesundheit und sichern langfristig Ihre Leistungsfähigkeit. Sind Sie bereit, diese Strategien in einem neuen Umfeld einzusetzen? Hier finden Sie alle offenen Stellen der Schweiz.