9 unerwartete Gründe für Jobabsagen – und wieso Sie nicht immer dran schuld sind

Wenn Sie auf Bewerbungen ständig Absagen erhalten, obwohl Sie – gemäss Jobanzeige – perfekt für die Stelle geeignet wären, verzweifeln Sie nicht. Eventuell hatten Sie einfach Pech und es lag an einem der folgenden überraschenden Gründe.

Grund 1: Sie sind zu alt oder zu jung oder haben das falsche Geschlecht.

Dies würde wohl kein Personaler zugeben, auch auf Nachfrage hin nicht. Aber des Öfteren wird einem Mann den Vorzug gegeben, da dieser – so die Logik – von Familienplanung und -gründung weniger «betroffen» ist. Vielleicht haben Sie – ungeachtet Ihres Geschlechts – aber auch einfach nicht das gewünschte Alter.

Grund 2: Sie sind überqualifiziert

Sie bewerben sich eventuell auf Stellen, bei denen Sie sich sicher sind, dass Sie alle Anforderungen vollkommen erfüllen. Beim Personalverantwortlichen entsteht dann leider oft Misstrauen, wieso Sie sich überhaupt beworben haben. Oder Sie können viel und der neue Chef hat Angst vor Ihnen.

Grund 3: Die Jobanzeige war schlecht geschrieben

Die Jobanzeigen werden zuweilen zu allgemein gehalten. Was tatsächlich von Bewerbenden gefordert wird, steht dann nicht im Jobinserat. Die Firmen tun sich damit keinen Gefallen: Aus Angst, gar keine Bewerbungen zu erhalten, betreiben Sie ungemeinen Mehraufwand. «Die besten Bewerber kann man sich ja sowieso einfach herauspicken», scheint dabei das Motto zu sein. Diese Strategie bewirkt vor allem eins: unpassende Bewerbungen. Eventuell haben Sie – ohne es zu wissen – schon solche Absagen erhalten, weil Sie für den Job gar nicht infrage kamen. Der Fehler liegt dabei nicht bei Ihnen.

Grund 4: Sie sind – aus der Sicht vom HR ­– ein/e Unruhestifterin

Entweder haben Sie im Bewerbungsgespräch zu viele kritische Fragen gestellt. Oder Sie haben zu viele innovative Ideen und wollen alles umkrempeln. Je nach Firmenkultur wird einer Bewerberin oder einem Bewerber, welche/r sich besser unterordnen kann und weniger althergebrachtes infrage stellt, den Vorzug gegeben. Seien Sie froh: Bei dieser Firma wären Sie nicht glücklich geworden.

Grund 5: Ihre Nase gefällt nicht

Werden explizit Anforderungen an das Äussere der Bewerbenden gestellt, kann ebenjenes auch Grund von Absagen sein. Bei allen anderen Jobs sollte das Aussehen – wenn man gepflegt auftritt – eigentlich keine Rolle spielen. Eigentlich. Es gibt viele Gründe, wieso die Personalerin sich nach dem Bewerbungsgespräch für eine andere Person entschiedet. Offiziell würde das natürlich nie jemand zugeben, aber Fakt ist: Auch irrationale Faktoren wie Sympathie spielen eine Rolle.

Grund 6: Die Stelle gibt es gar nicht

In anderen Worten: die Firma wollten nur den Arbeitsmarkt testen. Eine fiese Masche der Unternehmen, um zu sehen, ob sie beispielsweise die Expert/innen der Konkurrenz abwerben können. In diesem Fall erhalten zumeist alle Bewerber/innen – ausser sie sind von der Konkurrenz – eine Absage.

Grund 7: Die Stelle ist längst intern besetzt

Die Stelle wurde intern unter der Hand besetzt, die Jobausschreibung musste aus rechtlichen Gründen geschaltet werden, um zumindest den Schein einer fairen Ausschreibung zu wahren. Währenddessen ist intern schon im Vorfeld klar, dass die Stelle nicht mehr zu vergeben ist.

Grund 8: Sie hatten Pech

Alles passt, Sie haben nichts falsch gemacht und Sie passen für den Job wie die Faust aufs Auge. Die Firma fänden Sie eigentlich auch gut. Nicht traurig sein, manchmal sind andere einfach um Haaresbreite besser. Es ist Wunschdenken, dass immer der perfekte Kandidat oder die geeignetste Kandidatin den Job erhält. Der Wettbewerb um Jobs kann unfair sein.

Grund 9: Chemie hat nicht gepasst

Letztlich ist es auch möglich, dass die Chemie im Bewerbungsgespräch einfach nicht gestimmt hat. Sind Sie beispielsweise zu intro- oder extrovertiert, dann passen Sie – unverschuldet – vielleicht nicht ins Team. Auch wenn Ihr Bewerbungsgespräch zu wenig erinnerungswürdig war, oder der Personaler Antipathien hegt, erhalten Sie eine Absage, ohne dass Sie direkt daran schuld sind

Zuletzt muss der Vollständigkeit angemerkt werden: klar kann man kann selber dran schuld sein – Fehler passieren. Bewerbungsschreiben zu lang, zu unübersichtlich oder zu standardisiert? Lebenslauf nicht in weniger als 20 Sekunden lesbar? Schreibfehler oder fehlende Unterlagen? All dies verringert die Chancen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Kontrollieren Sie Ihre Unterlagen und lassen Sie sie gegenlesen.

In allen anderen Fällen gilt: Es ist noch lange nichts verloren, auch wenn Sie Absagen für Jobs erhalten haben, für die Sie geeignet gewesen wären. Bewerben Sie sich weiter!

Nicht verzagen, weiter wagen: Bewerben Sie sich noch heute auf eine der vielen Stellen.

Passend zum Thema: In diesem Beitrag erfahren Sie, was Sie gegen zu viele Absagen machen können!