Arbeitszeugnis: Codiert oder uncodiert?

Die Diskussion rund um das Arbeitszeugnis und die damit verbundenen Standpunkte, ob codiert oder uncodiert, ist heikel. Wer versucht, uncodiert zu schreiben, wird seine liebe Mühe haben… denn die Sprache ist ein «Code». Ich behaupte, ein Arbeitszeugnis frei jeglicher Codes ist gar nicht möglich! Andererseits finde ich es störend, dass ein Arbeitnehmender von seinem – vielleicht langjährigen – Arbeitgeber eine verklausulierte Beurteilung bekommt. Das kann es ja wohl auch nicht sein!? Was – so oder so – unbefriedigend ist, sollte weggelassen werden. Meiner Meinung nach braucht es das Arbeitszeugnis nicht (mehr)!

4 Antworten zu «Arbeitszeugnis: Codiert oder uncodiert?»

  1. Vielen Dank für den wertvollen Beitrag. Ich bin froh, dass ich mit dieser Ansicht nicht alleine dastehe…

  2. Kann den obigen Aussagen nur zustimmen. Was immer in einem Zeugnis geschrieben wird, wird vom Empfänger der Message nach seinem Denkmuster interpretiert und mit Werten angehäuft. Die reine, pure, uncodierte Aussage existiert nicht.
    Als HR stellt sich mir stets die Frage wie wertvoll ein Zeugnis wirklich ist, denn es sind (vor allem in Grossbetrieben) nicht wenige, die ihr eigenes Zeugnis schreiben und es vom Vorgesetzten und der HR-Abteilung unterzeichnen lassen. Zudem muss man sich stets fragen, wie gut die Ausbildung des Zeugnisschreibenden ist und wie bewusst sich der Schreibende seiner Aussagen und deren Interpretierbarkeit ist.
    Zuguterletzt ist ein Arbeitgeber selten daran interessiert wegen einem Zeugnis vor Arbeitsgericht zu gehen. Deshalb werden Zeugnisse auch bei ungeliebten Arbeitnehmern tendenziell zu positiv geschreiben.

    Also viel Spass beim Lesen der Fantasy-Texte in den Zeugnissen! Am wichtigsten ist und bleibt die Probezeit – und die gilt es als Arbeitgeber ernst zu nehmen!

  3. Ja, im Grunde sollten sie dem neuen Arbeitgeber einen Mehrwert liefern. Ich bin überzeugt, dass sie aber eben oft auch desinformieren resp. falsch informieren… und das ist gefährlich, denn es geht um die Karriere einer Person, die betroffen aber an diesem Prozess nicht direkt beteiligt ist!

    Danke, Philipp, für den wertvollen Link.

  4. Finde das einen interessanten Standpunkt.

    Warum braucht es keine Arbeitszeugnisse mehr?! Bieten sie dem möglichen neuen Arbeitgeber nicht einen Mehrwert an Informationen?

    Hier noch ein Link zu den Geheimcodes und wie sie zu bewerten sind:
    http://www.zeugnisdeutsch.de/arbeitszeugnis/geheimcodes.php