Bewerbungsschreiben: Diese Formulierungen sollten Sie nicht verwenden

Sie möchten demnächst in die Arbeitswelt einsteigen oder suchen die nächste berufliche Herausforderung? Dann gilt es als Teil des Bewerbungsprozesses mit einem gut formulierten Anschreiben die Neugierde des HR-Verantwortlichen zu wecken. Bei Hunderten von Bewerbungen, welche ein Personaler teilweise durchgehen muss, ist es gar nicht so einfach, aus der Masse herauszustechen. Wenn Sie die folgenden Formulierungen vermeiden, steigen Ihre Chancen auf einen diesbezüglichen Erfolg.

“Sehr geehrte Damen und Herren…”

Bereits bei der Anrede können Sie den ersten Fehler machen. Verzichten Sie, wenn möglich, auf eine unpersönliche Formel wie “Sehr geehrte Damen und Herren”. Sollte der Name der Ansprechperson nicht im Inserat stehen, können Sie beim Unternehmen anrufen und freundlich erfragen, an wen Sie das Anschreiben richten dürfen.

„Hiermit bewerbe ich mich auf Ihre Stelle als…“

Dieser Einleitungssatz löst bei Ihrem Ansprechpartner oder Ihrer Ansprechpartnerin höchstens ein lautes Gähnen aus. Kopierte Floskeln wie diese haben Personaler schon zu Tausenden Malen gelesen. Sie verlieren mit einer Einleitung dieser Art die Aufmerksamkeit des Lesenden schon bevor Sie richtig angefangen haben. Diese Sätze sind weder individuell noch kreativ oder originell. Zu diesen langweiligen Floskeln gehören auch Phrasen wie:

  • „Mit grossem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen…“
  • „In Bezug auf Ihre Anzeige in…“
  • „Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können…“
  • „Mit mir gewinnt Ihr Unternehmen eine(n)…“
  • „Sie suchen eine(n)…? Dann bin ich der/die Richtige…“

Je höher die Position ist, auf welche Sie sich bewerben, desto verheerender sind derartige Floskeln. Dem Personaler wird schnell klar, dass es sich bei diesem Anschreiben um ein Dokument handelt, welches Sie in dieser Ausführung mehrfach an diverse Unternehmen versendet haben.

Wenn sich eine aussagekräftige Begründung anschliesst, spricht nichts gegen eine Formulierung wie „Ihre Stelle hat mich sofort angesprochen“. Darüber hinaus lohnt es sich, die Unternehmensziele, Werte des Unternehmens und aktuellen Pressemitteilungen anzuschauen. Eventuell ergibt sich daraus ein passender, origineller und gleichzeitig seriöser Einstieg.

“Ich bin erfahren, motiviert und…”

Klingt positiv, ist allerdings eine Selbstverständlichkeit und nichts Besonderes. Beinahe jeder Job erfordert diese Fähigkeiten und Eigenschaften. Sie machen den HR-Verantwortlichen alles andere als neugierig auf ihre Persönlichkeit. Im Gegenteil – Sie laufen Gefahr, den Eindruck zu erwecken, dass da sonst nichts ist. Diese abgenutzte Formulierung sowie die folgenden Redewendungen und Buzzwords sollten Sie vermeiden, wenn Sie Eindruck machen möchten:

  • „Ich bin teamfähig.“
  • „Ich bin innovativ.“
  • „Ich bin kommunikativ.”
  • „Mit mir gewinnen Sie einen engagierten Mitarbeiter.“
  • „Ich liefere einen Mehrwert.“
  • „Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen.“ „Ich denke unternehmerisch.“ „Ich habe eine selbstständige Arbeitsweise.“
  • „Ich arbeite effizient und effektiv.“
  • „Ich denke ergebnisorientiert.“
  • „Ich verfüge über eine zielorientierte Denkweise.“

Machen Sie sich bewusst, was Sie einzigartig und besonders für den Job macht. Wo liegen Ihre Stärken? Was zählt zu Ihren grössten, für den Job relevanten, Erfolgen? Über welche Soft Skills und Qualifikationen verfügen Sie, die Sie für diesen Job qualifizieren? Belassen Sie es nicht bei der schlichten Benennung Ihrer Fähigkeiten. Betonen und belegen Sie diese unbedingt mit Praxisbeispielen.

„Ich würde mich über ein persönliches Kennenlernen freuen.“

Der Konjunktiv mag zwar höflich wirken, nimmt allerdings gleichzeitig jegliche Form von Bestimmtheit und Stärke aus Ihrer Formulierung. Wörter und Formulierungen wie “eigentlich”, “möglicherweise”, “vielleicht” und “unter Umständen” haben den gleichen Effekt. Im Bewerbungsprozess sollten Sie diese Wörter aus Ihrem Wortschatz streichen.

„Gerne unterstütze ich Sie mit meiner Expertise, um Ihr Unternehmen und die notwendigen Verbesserungen voranzutreiben“

Es ist schön, dass Sie schon weiter denken und engagiert das Unternehmen nach vorne bringen möchten. Eine Formulierung wie diese kann allerdings schnell als Kritik und Inkompetenz seitens des Unternehmens aufgenommen werden – ganz nach dem Motto: “Ihr braucht mich dringend für eine Überholung eures Ladens”. Formulierungen mit impliziter Kritik haben im Anschreiben nichts verloren.

„Als einer der wenigen Mitarbeiter…“

Vergleiche mit Kollegen und Kolleginnen gelten als ein ganz klares Fauxpas, nicht nur im Anschreiben, sondern generell in der Kommunikation mit vorgesetzten Personen. Derartige Formulierungen lassen Sie unkollegial wirken.

„Meine Leistungen haben in der Branche bereits für Aufmerksamkeit gesorgt“

Gute oder schlechte Aufmerksamkeit? Lassen Sie keinen Interpretationsspielraum für den Lesenden! Achten Sie auf präzise, deutliche und unmissverständliche Formulierungen. Hierbei helfen häufig Beispiele aus der Berufspraxis.

Wenn Sie sich daran halten, die erwähnten Formulierungen und Floskeln nicht zu verwenden, sind Sie einem persönlichen Kennenlernen schon ein ganzes Stück näher gekommen. Sie möchten wissen, wie Sie ein Anschreiben inhaltlich am besten strukturieren? In diesem Beitrag zum Thema Bewerbungsschreiben finden Sie die Antwort.

Quellen: karrierebibel.de, ingenieur.de