Das Gehalt zwischen Erwartung und Realität: Wie viel Lohn steht Ihnen zu?

Auch wenn Gehaltsverhandlungen heute kein Tabuthema mehr sind, gehören sie meist nicht zu den beliebtesten Gesprächen mit Vorgesetzten. Umso wichtiger ist es, bei einer Gehaltsdiskussion realistisch einschätzen zu können, welcher Lohn Ihnen zusteht. Auf diese Weise vermeiden Sie eigene Enttäuschungen aufgrund falscher Vorstellungen. Zusätzlich hinterlassen Sie auch einen guten Eindruck bei Ihren Vorgesetzten, da Sie mit realistischen Erwartungen an das Thema herangehen. Wie Sie Ihren Lohn korrekt berechnen und welche Kriterien es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Bildungshintergrund als Gehaltsfaktor

Der Bildungsabschluss ist für Berufseinsteiger:innen besonders bedeutend. Die Auswertung des Bundesamtes für Statistik für das Jahr 2022 zeigt: je fortgeschrittener die Ausbildung, desto höher der Lohn. Demnach ist das Einstiegsgehalt für Universitätsabgänger:innen höher als für jemanden mit einer abgeschlossenen Lehre. Sobald Arbeitserfahrung hinzukommt, ist diese mit ausschlaggebend für die Lohngestaltung.

Berufserfahrung und Alter

Es wird meist davon ausgegangen, dass erfahrene Arbeitnehmende die Branche und das Unternehmen besser kennen als Berufs- oder Quereinsteiger:innen. Dementsprechend erhalten sie mehr Lohn. Auch das Lebensalter wird bei der Gehaltsberechnung berücksichtigt. Ältere Menschen erhalten mehr Lohn als jüngere Arbeitnehmende, was mit ihrer Lebenserfahrung und der ebenfalls längeren Arbeitserfahrung zusammenhängt.

Spezialisierung und Soft Skills

Soft Skills sind ein zunehmend wichtiger Faktor für die Berufswelt. Hierzu gehören auch Verhandlungsgeschick und ein sicheres Auftreten. Beide Eigenschaften sind eine gute Voraussetzung dafür, dass Sie in einer Gehaltsverhandlung erfolgreich Ihre (realistischen) Gehaltsansprüche vertreten können. Auch Zusatzqualifikationen sind von Vorteil. Dadurch werden Sie zu einer wertvollen, weniger leicht ersetzbaren Arbeitskraft. Viele Soft Skills und Zusatzqualifikationen lassen sich im Rahmen von Weiterbildungen, Webinaren und Online-Tutorials stärken oder erwerben.

Situation auf dem Arbeitsmarkt

Das Verhältnis von Stellenangebot und Stellennachfrage beeinflusst Ihr Gehalt zusätzlich. Mit einem attraktiven Lohnangebot versuchen die betroffenen Unternehmen, mehr Arbeitskräfte zu gewinnen. Arbeiten Sie beispielsweise in einem sehr spezifischen Bereich, für den nur wenige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, oder ist die Nachfrage nach Fachkräften generell grösser als das Angebot, steigt Ihr Marktwert automatisch.

Unterschiede zwischen Berufsgruppen

Je nach Berufsgruppe unterscheiden sich die Löhne der Arbeitnehmenden stark. Diese Differenzen sind auf die unterschiedlichen Anforderungsprofile zurückzuführen: Je anspruchsvoller die Anforderungen, desto grosszügiger das Gehalt. Auch hier spielt die Bildung wieder eine wesentliche Rolle: Für intellektuelle sowie wissenschaftliche Berufe, die einen fundierten Bildungsstand erfordern, ist das Gehalt am zweithöchsten.

Regionenspezifische Unterschiede

Die Lohndifferenzen in unterschiedlichen Regionen der Schweiz sind beträchtlich, was auf die Unternehmen vor Ort und ihre Wertschöpfung zurückzuführen ist. Verglichen werden hierbei die sieben Grossregionen: Die Genferseeregion, der Espace Mittelland, die Nordwestschweiz, Zürich, die Ostschweiz, die Zentralschweiz und das Tessin. Gemäss Zahlen des Bundesamts für Statistik für das Jahr 2022 sind in Zürich die Löhne am höchsten, mit einem Durchschnitt von 7’229 CHF. Im Tessin hingegen fallen die Löhne mit durchschnittlich 5’590 CHF am tiefsten aus.

Gehalt verstehen, Chancen nutzen

Ein realistisches Verständnis vom eigenen Marktwert ist die Grundlage für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung. Wer die Kriterien für die Lohngestaltung kennt und die eigene Position im Arbeitsmarkt korrekt einschätzt, kann fundierte Forderungen stellen und so das Optimum aus einer Verhandlung herausholen. Nutzen Sie als Unterstützung einen Lohnrechner, informieren Sie sich tiefgehender über branchenspezifische Gehälter und bleiben Sie mithilfe von Weiterbildungen am Ball. Mit Ihrem Hintergrundwissen setzen Sie ein klares Zeichen: Sie wissen, was Sie wert sind.

Haben Sie festgestellt, dass Ihr Lohn nicht dem marktüblichen Standard entspricht? Lesen Sie jetzt diese 7 überzeugenden Argumente für Ihre nächste Lohnverhandlung.