Der Traum vom anderen Job – Neue Karriererichtung mit Coach

Oftmals ist es die Standardfrage im jährlichen Mitarbeitergespräch, die plötzlich Bauchschmerzen verursacht: „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“ Führt diese Frage auch bei Ihnen regelmässig zu Schweissausbrüchen und stapeln sich auf Ihrem Nachttisch mittlerweile immer mehr Bücher mit Titeln wie „Design your Life“ oder „Finde den Job, der dich glücklich macht“? Dann lohnt es sich für Sie vielleicht einen Karriere-Coach in Betracht zu ziehen. Im Folgenden erfahren Sie, was ein solcher Coach leisten kann und was Sie bei der Wahl unbedingt beachten sollten.
Wenn der Job nur noch nervt und Sie sich jeden Morgen nur mit Mühe und Not zur Arbeit schleppen, dann ist es vielleicht höchste Zeit mittels externer Hilfe dem Problem auf den Leib zu rücken. Viele grosse Firmen wie SAP bieten mittlerweile intern Coaching-Programme für Ihre Mitarbeiter an. Aber Vorsicht! Machen Sie sich auf Überraschungen gefasst. Coaching ist kein Wellness-Aufenthalt, bei dem Sie die Antworten auf dem Silbertablett serviert bekommen.

Was ein Karriere-Coach leisten kann und was nicht

Dabei ist es wichtig zu wissen, was ein Coach ist und vor allem, was er nicht ist. Ein Coach ist weder Therapeut noch Mentor. Belasten Sie seelische Nöte oder haben Sie das Gefühl Sie stehen kurz vor dem Burnout, dann sollten Sie unbedingt auf psychologische Hilfe setzen. Wenn Sie eher konkrete Ratschläge bei beruflichen Fragestellungen benötigen, ist wahrscheinlich ein Mentor für Sie sinnvoller, welcher Ihnen mit Tipps und Tricks zur Seite stehen kann.

Ein Coach hingegen verhält sich mehr wie ein Sparringpartner. Er stellt die richtigen Fragen, hört Ihnen zu und bohrt bei Bedarf nach, so dass Sie selbst zu Ihren persönlichen Antworten gelangen. Typische Kernfragen, die bei einer solchen Beratung geklärt werden sollen sind „wo stehe ich?“, „wo will ich hin?“ oder eben „wo sehe ich mich in drei, fünf oder zehn Jahren?“. Zusammengefasst kann man sagen, ein Coach unterstützt, berät und motiviert. Die eigentliche Arbeit müssen Sie aber selber leisten. Gerade diese Aussensicht und das schonungslose Feedback einer Person, die eine gewisse Distanz zu Ihnen und zu Ihrer Lebenssituation mitbringt, ist es aber, was die Qualität eines solchen Coachings ausmacht.

Wie findet man den geeigneten Coach?

Unsere Leistungsgesellschaft hat einen regelrechten Coaching-Boom ausgelöst. Unter den Anbietern tummeln sich entsprechend auch ein ganzer Haufen von Scharlatanen, welche Ihnen mit Ihren Angeboten zur Selbstoptimierung lediglich versuchen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sich in diesem Dschungel zurechtzufinden, ist nicht immer einfach und verlangt etwas Fingerspitzengefühl.

Viele Coachs sind Quereinsteiger und gehen zum Teil noch immer einer Tätigkeit in Ihrem eigentlichen Berufsfeld nach, etwa als HR-Fachperson, Unternehmensberater oder Psychotherapeut. Als Qualitätsmerkmal kann beispielsweise das Qualitätssystem des schweizerischen Berufsverbands für die Beratungsformate Coaching, Supervision und Organisationsberatung (bso) als Leitfaden dienen. Von esoterischen oder dubiosen Praktiken à la Tarotlesen oder gar Scientology sollten Sie sich hingegen dringend distanzieren. Seriöse Berater bieten zudem die erste Sitzung oftmals umsonst an. Bei einem solchen Gespräch sollten der Inhalt, die Dauer sowie die Kosten erörtert werden. Gehen Sie zu diesem Gespräch unbedingt vorbereitet und fragen Sie nach, welche Methoden und Qualifikationen Ihr angehender Berater anwendet bzw. mitbringt. Bei den Methoden lauten die Qualifikationsmerkmale oftmals wie folgt:

  • Geleitete Gespräche mit offenen Fragen, aufmerksamem Zuhören und auch hartnäckigem Nachhaken
  • Soziogramme
  • Rollenspiele
  • Mental Training
  • Systematisches Betrachten

Bei einem Erstgespräch lässt sich zudem relativ schnell erkennen, ob die Chemie zwischen Ihnen und Ihrem Sparringpartner stimmt, was massgeblich zum Erfolg des Prozesses beitragen wird.
Was die Dauer angeht sollten etwa zehn mehrstündige Sitzungen genügen, wobei auch die telefonische oder schriftliche Kommunikation durchaus möglich ist, da sich Ihre Entwicklung ohnehin hauptsächlich ausserhalb der Sitzungen zeigen wird.

Fazit: Ein guter Coach, der zu Ihnen passt, kann Ihnen bei der Karriereplanung überaus behilflich sein. Wichtig ist aber, dass Sie sich auf diese persönliche Entdeckungsreise auch einlassen und den Prozess aktiv mitgestalten.