Duales Studium – Vor- und Nachteile

In der Schweiz können Studierende in gewissen MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) seit einigen Jahren ein duales bzw. praxisintegriertes Studium ablegen. Dual studieren bedeutet, dass in Unternehmen die berufliche Praxis, und an der Hochschule das theoretische Wissen vermittelt wird. Dank diesem praxisnahen Studium soll den Studierenden ein schnellerer Weg in die Arbeitswelt eröffnet werden. Voraussetzung für ein duales Studium in der Schweiz ist die Matura sowie ein gültiger Arbeitsvertrag mit einem kooperierenden Unternehmen. Wer beides hat, dem steht für den parallelen Start ins Studium und ins Berufsleben nichts mehr im Weg. Möchten Sie wissen, ob ein duales Studium für Sie in Frage kommt? Wir geben Ihnen einen umfassenden Überblick über die Vor- und Nachteile.

Vorteile

  • Praxisnähe: Der Praxisbezug ist mit Sicherheit der grösste Vorteil im dualen Studium. Wer dual studiert, sammelt bereits in seiner Studienzeit jede Menge Berufserfahrung. Das theoretische Wissen kann man sogleich in der Praxis anwenden – das sorgt für mehr Abwechslung im Studium und gibt einem einen guten Einblick in das spätere Berufsleben.
  • Gehalt: In der Regel zahlt das Praxis- oder Ausbildungsunternehmen einen Lohn. Somit lassen sich die Studien- und Lebenskosten leichter finanzieren.
  • Übernahmechancen: Die Unternehmen haben ein Interesse daran qualifizierte Nachwuchskräfte an sich zu binden und investieren daher in die Ausbildung der Studierenden. Die Chancen nach dem Studium vom Praxis- oder Ausbildungsunternehmen übernommen zu werden, stehen daher gut. Ein grosser Pluspunkt: die aufwendige Jobsuche nach dem Studium fällt für dual Studierende schon mal weg.
  • Studienbedingungen: Hochschulen und Berufsakademien können oftmals mit guten Studienbedingungen punkten, da die Betreuung der Studierenden dank den überschaubaren Studiengruppen viel persönlicher ist.

Damit Sie sich ein umfassendes Bild vom dualen Studium machen können, möchten wir Ihnen die möglichen Nachteile nicht vorenthalten.


Nachteile

  • Hohe Arbeitsbelastung: Ein duales Studium ist sehr arbeitsintensiv. Der ständige Wechsel von Praxisphasen und Vorlesungen sowie die Prüfungsphasen am Ende der jeweiligen Semester fordern die Studierenden ganz schön heraus.
  • Fachwechsel oder Studienabbruch nur schwer möglich: Wer sich für ein duales Studium entschieden hat, will es meist auch zu Ende führen. Doch was tut man, wenn man unzufrieden ist mit seiner Studienwahl? Das Studienfach zu wechseln oder sein Studium abzubrechen, was an „normalen“ Unis überhaupt kein Problem ist, ist beim dualen Studium nicht immer ganz einfach. Die Arbeitgeber können zum Beispiel die Rückzahlung der bis dahin geleisteten Studiengebühren verlangen oder in manchen Fällen sogar darauf bestehen, dass die Ausbildung fortgesetzt wird.
  • Festlegung auf einen Arbeitsbereich: Im herkömmlichen Studienmodell haben die Studierenden die Möglichkeit unterschiedliche Praktika zu absolvieren und eigene Schwerpunkte im Studium zu setzen. Im dualen Studium hingegen absolviert man seine Praxisphasen immer beim gleichen Unternehmen, denn das Ausbildungsunternehmen möchte die Studierenden natürlich möglichst für den eigenen Bedarf ausbilden. Dual Studierende müssen sich daher schon bei der Studienwahl nicht nur auf ein Studienfach, sondern mehr oder weniger auch auf einen Tätigkeitsbereich festlegen.

Fazit

Das duale Studium ist vor allem für junge Menschen eine interessante Option, denen ein reines Hochschulstudium zu theoretisch und eine klassische Berufslehre zu wenig ist. Ob beim dualen Studium die Vor- oder Nachteile überwiegen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Eine spannende Alternative zum regulären Vollzeitstudium ist es auf jeden Fall!

Haben wir Ihr Interesse an einem dualen Studium geweckt? Weitere Informationen zu Studium und Jobs finden Sie unter semestra.ch

Quelle: wegweiser-duales-studium.de