Erwarteter Fachkräftemangel in der Informatik bis 2024

Anfang November verkündete der Bundesverband ICT-Berufsbildung Schweiz in der neuesten Bedarfserhebung, dass bis zum Jahr 2024 ca. 25’000 fähige Informatiker fehlen werden. Gleichzeitig finden viele IT-Fachleute keinen Job. Anpassungen im Bereich der Bildung und der Migrationspolitik sollen die Bedarfsdeckung in Zukunft sicherstellen.

Nachfrage nach Fachpersonal steigt

Der Bedarf an Fachkräften ist im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) seit dem Jahr 2013 erneut gestiegen. Insgesamt sind 13’000 neue Stellen hinzugekommen. Aktuell sind 210’800 Stellen im IT-Bereich besetzt. Damit wächst der Bereich doppelt so schnell wie die Restwirtschaft. Hochgerechnet fehlen der Schweiz in den kommenden acht Jahren knapp 25’000 Informatik-Fachleute. Besonders groß ist die Nachfrage nach Führungskräften und Softwareentwicklern.

Gründe für die gestiegene Nachfrage

Die hohe Nachfrage ergibt sich aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung, der Abwanderung von Fachkräften durch den Brexit und den zu erwartenden Pensionierungen in nächster Zeit. Ausgeklammert sind hierbei noch diejenigen, die aufgrund der Einwanderungsinitiative von 2014 der Schweiz nicht zur Verfügung stehen, wenn diese vollumfänglich umgesetzt werden sollte. Jörg Aebischer von der ICT-Berufsbildung Schweiz rechnet in dem Fall mit weiteren 10’000 Fachkräften, die bis 2024 fehlen werden.

Ausbildung im Fokus

Laut Aebischer benötigt das Problem einen mehrspurigen Lösungsansatz. Am wichtigsten sei der Ausbau der beruflichen Grundbildung mit 400 zusätzlichen Lehrstellen pro Jahr. Die Schüler müssen früh sensibilisiert werden. Der Fokus liegt dabei auf Mathematik, Logik und Reflexion. Darüber hinaus müssen mehr Fachleute aus dem Ausland bezogen oder verstärkt Quereinsteiger eingesetzt werden. Gerade letztere erfüllen die Anforderungen oft nicht zur Genüge. Weshalb viele IT-Leute trotz Fachkräftemangels keinen Job finden.
Ohne diese Massnahmen droht die Schweiz im Bereich der ICT den Anschluss zu verlieren, da sie ihre Entwicklungschancen nicht ernst genommen hat. Zudem drohen Auslagerungen von ganzen Geschäftsbereichen ins Ausland.

Quellen: ict-berufsbildung.ch, NZZ, 20Minuten