Korrektes Lesen von Stellenanzeigen

Lesen von Stellenanzeigen

Kennen Sie das, Jobsuche im Internet und stundenlanges Durchforsten der Stellenangebote? Dann wissen Sie sicher, dass es nicht immer einfach und manchmal sogar fast unmöglich ist, ein interessantes Angebot zu finden, das allen Anforderungen entspricht. Das muss aber nicht sein. Worauf sollten Sie als Bewerberin oder Bewerber eigentlich achten, um das richtige Stellenangebot zu finden?

1. Stellenanzeige untersuchen

Der erste Schritt bei der Stellensuche besteht darin, interessante Stellenangebote darauf zu prüfen, ob sie den Vorstellungen von der neuen Arbeitsstelle entsprechen. Betrachten Sie sie also aus Ihrer Perspektive und lassen Sie die Anforderungen erst einmal beiseite. Fragen Sie sich, ob die Beschreibung der Stelle und des Unternehmens für Sie interessant ist. Suchen Sie sich einen Bereich, der Sie begeistert. Machen Sie sich bewusst, was Ihnen an der Arbeit Spass macht und wo Ihre persönlichen Stärken und Schwächen liegen.

2. Anforderungen richtig interpretieren

Was ist mit belastbar gemeint? Was bedeutet hier teamfähig? Solche nichtssagenden Formulierungen finden sich in fast jeder Stellenanzeige. Die meisten dieser Begriffe drücken ohnehin nur Persönlichkeitsmerkmale aus, die für die ausgeschriebene Stelle als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Sie müssen diese Faktoren also nicht auf die Goldwaage legen, sondern sollten eher darauf achten, dass Sie die fachlichen Anforderungen erfüllen.

3. Anforderungen auf sich selbst projizieren

Ihr Bewerbungsprofil muss nicht allem, was für laut der Stellenanzeige für den Job gefragt ist, entsprechen. Sie können sich auch auf eine Stelle bewerben, für die Sie nicht alle Anforderungen zu 100 % erfüllen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine andere bewerbende Person alle Anforderungen erfüllt, ist eher gering. Das erforderliche Fachwissen sollte jedoch zu einem gewissen Grad vorhanden sein und Sie sollten sich zutrauen, die geforderten Aufgaben zu erfüllen.

Muss- und Kann-Anforderungen

In der Praxis wird oft zwischen sogenannten Muss- und Kann-Anforderungen unterschieden.

1. Muss-Kriterien

Die Muss-Kriterien sind Anforderungen, die absolut notwendig sind für die ausgeschriebene Stelle. Dabei handelt es sich meist um Kriterien der Qualifikation, wie etwa die Ausbildung. Oft wird auch ein gewisses Mass an Erfahrung verlangt. Formuliert werden die Muss-Kriterien vielfach in folgender Form:

«es wird erwartet, dass»

«wird vorausgesetzt»

«Sie haben» etc.

Ein Verkäufer oder eine Verkäuferin muss kommunikativ sein. Wird für einen Posten als Direktionsassistentin die KV-Ausbildung verlangt, ist das ebenfalls ein Muss-Kriterium. Dies mit jahrelanger Erfahrung wettzumachen ist unglaublich schwierig und fast unmöglich, wenn es andere Bewerbende gibt, die die verlangte Ausbildung gemacht haben.

2. Kann-Anforderungen

Die Kann-Anforderungen dagegen müssen nicht zwingend erfüllt werden, sind aber natürlich ein grosser Pluspunkt im Vergleich zu Mitbewerbenden, sofern diese vorhanden sind. Solche Anforderungen sind oft mit Formulierungen wie die folgenden beschrieben:

«vorzugsweise haben Sie»

«hilfreich sind»

«wären von Vorteil»

Optimalerweise können Sie einen guten Mix von beiden Anforderungen erfüllen. Ansonsten sollte zumindest ein Grossteil der Muss-Anforderungen vorhanden sein, um eine gute Chance im Bewerbungsprozess zu haben.

Fazit

Eines ist klar: Das ausschreibende Unternehmen formt mit der Stellenanzeige die ideale kandidierende Person. Was soll es sonst tun? Die Stellenanzeige ist eine Art Wunschzettel. Meistens wünscht sich das Unternehmen eine bessere Version der Person, die die Stelle vorher innehatte. Das heisst aber nicht, dass die Personaler:innen alle Bewerbenden ablehnen, die nicht zu 100 Prozent passen. Sie werden auch Bewerbende zum Vorstellungsgespräch einladen, die nicht alle Kriterien erfüllen. Vor allem sollten Sie sich von Kann-Kriterien nicht davon abhalten lassen, eine Bewerbung zu verfassen. Denn diese Anforderungen können Sie durch Sympathie, charakterliche Stärken oder nicht erwähnte hervorragende Soll-Kompetenzen ausgleichen. Eine Faustregel besagt, dass etwa 70 bis 80 Prozent der Anforderungen erfüllt sein sollten. Dies hängt aber auch von der Branche ab.

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