Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt – Tipps für die erfolgreiche Bewerbung

Viele Unternehmen setzen heutzutage auf eine vielfältige Zusammenstellung ihrer Teams, bei der die verschiedenen Stärken ihrer Mitarbeitenden zum tragen kommen. Viele HR-Experten achten also darauf, dass sich nicht immer derselbe Typ Mensch in einem Team konkurriert, sondern dass sich verschiedene Persönlichkeiten mit diversen fachlichen Hintergründen ergänzen können. Trotzdem sehen sich Bewerbende, welche eine Beeinträchtigung haben, vor Schwierigkeiten im Bewerbungsprozess gestellt. Häufig herrscht das Vorurteil, dass Menschen mit Behinderung weniger kompetent, leistungsfähig oder häufiger krank sind. Dieser Befangenheit können Sie durch das Hervorheben Ihrer Stärken und fachlichen Kompetenzen entgegentreten.

Stärken hervorheben

Wie jede Bewerbung fängt auch die für Menschen mit Behinderung bei der Stellenanzeige an. Diese wird auf die Aufgaben und Anforderungen durchsucht und anschliessend mit dem eigenen Profil verglichen. Bei der Wahl der richtigen Stelle sollten Sie sich als erstes Fragen: Kann ich das? Und zweitens: Möchte ich das tun? Falls Sie beide Fragen mit einem Ja beantworten, gehen Sie weiter zu den Anforderungen. Hier sollten Sie darauf achten, dass Sie die zwingenden Anforderungen erfüllen, um eine gute Chance auf ein Vorstellungsgespräch zu erhalten. Fakultative Anforderungen werden häufig mit Zusätzen wie „wünschenswert“, „von Vorteil“ oder Ähnlichem gekennzeichnet. Diese müssen Sie nicht zwingend erfüllen. Wenn Sie also eine passende Stelle gefunden haben, schreiben Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben, warum Sie dafür die passende Wahl sind. Hier können Sie Ihr Wissen und Ihre Kompetenzen hervorheben und aufzeigen, wie Sie die gewünschten Anforderungen erfüllen. Es empfiehlt sich, Ihre Behinderung im Bewerbungsschreiben noch nicht zu erwähnen. Die Personalverantwortlichen sollten Ihre Bewerbungsunterlagen so unbefangen wie möglich beurteilen.

Die Einladung zum Vorstellungsgespräch

Haben Sie die erste Hürde überwunden, können Sie sich nun auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten. Hier gilt: Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Informieren Sie sich über das Unternehmen und machen Sie sich schon im Vorhinein Gedanken über Ihre Stärken und Ressourcen und versuchen Sie, nicht auf Ihre vermeintlichen „Schwächen“ zu fokussieren. Trotzdem sollten Sie beachten, dass Sie bei einer Einladung zum Bewerbungsinterview vor dem Gesprächstermin auf sichtbare Einschränkungen telefonisch aufmerksam machen. Ansonsten könnten Sie den Gesprächspartner überrumpeln, was für das Gespräch nicht förderlich ist. Bei nicht sichtbaren Einschränkungen liegt es in Ihrem Ermessen, ob Sie es erwähnen möchten oder nicht. Es gibt keine Pflicht zur Offenlegung. Wenn Sie Ihre Einschränkung erwähnen, sollten Sie darauf achten, diese nicht in den Mittelpunkt zu stellen, da der Personalverantwortliche vor allem an Ihren Qualifikationen interessiert ist. Daher sprechen Sie Ihre Behinderung erst im Laufe des Gesprächs an, nicht gleich zu Beginn oder am Ende. Und das wichtigste zum Schluss: Lassen Sie sich nicht durch Absagen entmutigen, sondern fragen Sie nach und holen Sie Tipps, um Ihre Bewerbungsunterlagen oder Ihren Auftritt beim Bewerbungsgespräch allenfalls verbessern zu können.

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Quelle: myhandicap.ch