Nicht irgendwann, sondern jetzt: Neuorientierung im Job

Als vollzeitbeschäftigte:r Durchschnittsschweizer:in kommt in 10 Jahren des Arbeitslebens ganz schön etwas zusammen: Gemäss der Arbeitsvolumenstatistik des BFS beläuft sich die jährliche Arbeitszeit von Herrn und Frau Schweizer – berücksichtigt man nur die Vollzeitstellen – auf 1’831 Stunden pro Arbeitsstelle. Was aber, wenn man im Job nicht glücklich wird?

1’831 Stunden pro Jahr, dies entspricht einer wöchentlichen Arbeitszeit von 39 Stunden und 16 Minuten. Hochgerechnet verbringt Mann oder Frau im Durchschnitt mit Vollzeitstelle also 18’310 Stunden innert 10 Jahren bei der Arbeit. Das scheint nicht nur viel – das ist viel. Wer sich auf dem falschen Karriereweg befindet, wendet Zehntausende von Stunden Lebenszeit für etwas auf, das ihn oder sie nicht einmal (mehr) wirklich interessiert. 

Herausfinden was man will – die Checkliste

«Was mache ich überhaupt noch hier?», hat wohl schon jede und jeder an einem Montagmorgen gedacht. Darum geht’s hier aber nicht. Wenn man wirklich im falschen Job feststeckt, dann muss sich etwas ändern. Sind Sie zufrieden mit Ihrem Job? Und wissen Sie, was sich ändern muss? Hier 5 Tipps, wie man das Problem angehen könnte: 

  • Machen Sie eine Liste der Teile Ihrer aktuellen und früheren Jobs, die Ihnen am meisten und am wenigsten gefallen haben. 
  • Denken Sie an das letzte Projekt, das Sie wahnsinnig neugierig gemacht hat, als Sie davon gehört haben.
  • Denken Sie nach: Beim Ausführen welcher Tätigkeiten fühlen Sie sich zufrieden? Überlegen Sie sich, in welchen Berufen Sie solche Fähigkeiten und Vorlieben einsetzen könnten. 
  • Sprechen Sie mit Freunden, vertrauten Kolleg:innen und Mentoren darüber, was Sie am besten können, und hören Sie sich Ihre Einschätzungen an. 
  • Notieren Sie sich Dinge oder Berufsfelder, die Sie interessieren, fortlaufend auf einer Liste und ordnen Sie diese später nach Themen. (Funktioniert übrigens auch bestens für Skills, die man lernen möchte).

Der Schritt in eine neue Richtung will gut geplant sein

Der neue Wunschberuf ist klar, dass nun etwas passieren muss, auch. Jetzt bloss nichts überstürzen! Am besten finden Sie einen Weg, die neue Wunschberufsrichtung unverbindlich auszuprobieren. Eine Möglichkeit wäre einen Abendkurs zu besuchen. Bewerben Sie sich um ein Kurzpraktikum, oder schauen Sie einen Tag lang einem Kollegen oder einer Kollegin im angestrebten Bereich über die Schulter. Kredite für Weiterbildungen aufzunehmen oder die Lebensumstände komplett umzukrempeln, das ist hingegen keine gute Idee. Die drohende nächste Miete wird die meisten davon abhalten, ihren ungeliebten Job auf der Stelle zu kündigen. Das Wissen darum, dass man an einem strategischen Plan mit langfristiger Erfolgsaussicht arbeitet motiviert und lässt auf bessere Zeiten hoffen.

Nicht irgendwann einmal, sondern jetzt 

Blinder Aktionismus und sofort kündigen, davon sollte man abraten. (Nur zur Sicherheit: hier ist alles, was Sie übers Kündigen wissen sollten). Dennoch gilt es, jetzt zu handeln: Leiten Sie die angestrebten Veränderungen jetzt in die Wege. Planen Sie was zu tun ist – lieber heute als morgen. Es sollte nicht nur darum gehen, eine weitere Woche oder einen weiteren Monat im Job zu überstehen: Bevor man sich versieht, ist das nächste Jahr um. Und eigentlich wollte man doch weg von der ungeliebten Stelle. Wenn man sich klarmacht, dass man während dieses Jahres 1’831 Stunden unglücklich verbracht hat, kann das motivieren, endlich konkrete Pläne für die Zukunft zu schmieden.

Quereinsteiger werden leicht gemacht

Schliesslich noch ein guter Tipp: Wenn Sie die Branche wechseln oder beruflich etwas ganz anderes ausprobieren wollen, suchen Sie am richtigen Ort nach einer Stelle, zum Beispiel auf Job-Plattformen für Quereinsteiger. Auch nützlich: Checklisten, Tipps & Tricks rund um die Umorientierung, um zahlreiche Themen von Arbeitslosigkeit bis Weiterbildung. Letztlich natürlich auch interessant ist, wie viel man als Quereinsteiger verdient. Informationen zu den Verdienstmöglichkeiten als Quereinsteiger finden Sie im Beitrag «7 lukrative Jobs für Quereinsteiger:innen».

Bevor Sie sich jetzt wieder Ihren alltäglichen Arbeiten zuwenden, fragen Sie sich folgendes: Wenn ich mich nicht jetzt auf meine neue Traumstelle bewerbe, wann dann?

Quelle: karrierebibel.de

4 Antworten zu «Nicht irgendwann, sondern jetzt: Neuorientierung im Job»

  1. […] werden vor allem bei Quereinsteigern angeboten. Die Dauer der Ausbildung variiert je nach […]

  2. […] sehen, für eine berufliche Neuorientierung ist es nie zu spät. Auch mit über 50 können Sie eine neue Karriere einschlagen. Wagen Sie den […]

  3. […] sehen, für eine berufliche Neuorientierung ist es nie zu spät. Auch mit über 50 können Sie eine neue Karriere einschlagen. Wagen Sie den […]

  4. Guter Artikel. Gerne ergänze ich diesen noch mit der Sichtweise der Unternehmen.