Vom Tellerwäscher zum Millionär: 6 inspirierende Karrieren

Von ganz unten nach ganz oben: Tellerwäscher-Karrieren sind beeindruckende Beispiele davon, wie Menschen ihr Leben durch Fleiss, Talent und harte Arbeit komplett verändern können. Wir stellen Ihnen 6 der eindrucksvollsten Aufsteigerinnen und Aufsteiger vor.

John Paul DeJoria

  • Geboren am 13.05.1944 (Los Angeles, Kalifornien)
  • Geschätztes Vermögen: 4.3 Milliarden US-Dollar

John Paul DeJoria hatte keine vielversprechende Kindheit: Als Kind aus einer armen Immigrantenfamilie musste er bereits mit 9 Jahren kleinere Jobs annehmen, um die Familie finanziell zu unterstützen. In seiner Jugend war er dann eine Zeit lang Mitglied einer Gang aus Los Angeles, bis er schliesslich in die Marine eintrat. Nach seiner Zeit im Militär arbeitete DeJoria bei einem Hersteller von Haarpflegeprodukten im Verkauf und Vertrieb. Trotz seiner guten Leistungen wurde er wegen Unstimmigkeiten mit dem Vorgesetzten entlassen und gründete daraufhin mit nur 700 US-Dollar Startkapital sein eigenes Kosmetiklabel, John Paul Mitchell Systems.

Portrait von John Paul DeJoria mit Peace-Zeichen

Die erste Zeit nach der Unternehmensgründung war harzig: DeJoria lebte mit seinem Sohn in seinem Auto und finanzierte seinen Lebensunterhalt mit Sammeln von Pfandflaschen. Da er kein Geld für Werbung hatte, ging DeJoria von Salon zu Salon und verteilte dort seine Produkte. Der Trick dahinter: Waren die Salons nicht zufrieden, mussten sie diese nicht bezahlen. Mit dieser Methode hatte DeJoria enormen Erfolg – JPM Systems wuchs rasend schnell und erwirtschaftet heute einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar pro Jahr.

Joanne K. Rowling

  • Geboren am 31.07.1965 (Yate, South Gloucestershire)
  • Geschätztes Vermögen: knapp 1 Milliarde US-Dollar

J. K. Rowling ist wohl eines der bekanntesten Beispiele einer „Tellerwäscherkarriere“. In eine eher arme Arbeiterfamilie hineingeboren, zeigte sie schon früh grosse Begeisterung fürs Lesen und Schreiben. Ihre Mutter bestärkte und förderte sie in dieser Begabung. Nachdem Rowling in Französisch und klassischen Alterswissenschaften graduiert hatte, arbeitete sie eine Zeit lang im Ausland, wo sie auch ihren Mann kennenlernte und eine Tochter auf die Welt brachte.

J. K. Rowling im Weissen Haus

Nach der Scheidung von ihrem Mann ging sie schliesslich zurück nach England und lebte dort als alleinerziehende Mutter von der Sozialhilfe. In dieser Zeit begann sie mit dem Verfassen der Harry-Potter-Bücher. Wie bekannt ist, wurde das Manuskript des ersten Bandes zuerst von mehreren Verlagen abgelehnt. Schliesslich wurde es aber doch noch publiziert – und eine unglaubliche Erfolgsgeschichte nahm ihren Anfang.

Oprah Winfrey

  • Geboren am 29.01.1954 (Kosciusko, Mississippi)
  • Geschätztes Vermögen: 2.7 Milliarden US-Dollar

Oprah Winfrey begann ganz unten und kam durch Talent und harte Arbeit nach ganz oben. Sie wurde als uneheliches Kind minderjähriger Eltern geboren. In ihrer Kindheit lebte sie in ärmlichen Verhältnissen und erlebte im Haus ihrer Mutter mehrfachen Missbrauch durch zwei Familienmitglieder und einen Familienfreund. Sie rannte deshalb mit 13 Jahren von Zuhause weg und erlitt mit 14 Jahren eine Fehlgeburt.

Portrait Oprah Winfrey

Erst als sie schliesslich zu ihrem Vater zog, änderte sich Winfreys Leben: Sie erhielt ein Vollstipendium fürs College, gewann einen Schönheitswettbewerb und erhielt erst ein Jobangebot beim Radio, dann beim Fernsehen. Dort stieg sie rasend schnell die Karriereleiter hoch und wurde schliesslich zur jüngsten Gewinnerin des Broadcaster of the Year-Awards. Die Talk-Show, welche sie als Host leitete, wurde nach ihr in The Oprah Winfrey Show umbenannt. Durch dieses Format wurde sie weltweit bekannt. Heute ist sie die erste afroamerikanische Milliardärin Besitzerin ihres eigenen Pay-TV Senders und produziert weiterhin Fernsehsendungen. Ihren Einfluss und ihr Vermögen setzt sie zudem philanthropisch ein, zum Beispiel gründete sie in Südafrika eine Schule für benachteiligte Mädchen aus verarmten Verhältnissen.

Jack Ma

  • geboren am 10.09.1964 (Hangzhou, China)
  • geschätztes Vermögen: 28.4 Milliarden US-Dollar

Jack Ma (eigentlich Ma Yun) wuchs in der chaotischen Zeit der kommunistischen Kulturrevolution in China auf. Früh schon interessierte er sich für die englische Sprache. Ab dem 12. Lebensjahr fuhr er täglich 40 Minuten mit dem Velo in die Nachbarstadt, um dort als Fremdenführer zu arbeiten. So erhoffte er sich, seine Englischkenntnisse zu verbessern. Es erstaunt kaum, dass er sich als junger Erwachsener dann zum Englischlehrer ausbilden liess und in seiner Heimatstadt auf diesem Beruf arbeitete. 

Alibaba: Jack Ma hält Zwölf-Stunden-Woche für möglich

1995 erhielt er die Gelegenheit, als Teil einer Handelsdelegation in die USA zu reisen. Dort kam er zum erste Mal mit dem Internet in Kontakt und erkannte sofort das Potenzial dieses Mediums für sein Heimatland. Nach einem ersten gescheiterten Projekt gründete er 1999 mit Freunden alibaba.com. Das Ziel war es, mithilfe der Plattform, chinesische Produzenten mit westlichen Käufern zu verbinden. Es folgten weitere Gründungen – die Alibaba Group war geboren. Heute kontrolliert der Konzern 80 % des chinesischen E-Commerce und erwirtschaftet mehr Gewinn als Amazon und Ebay zusammen. Trotz seines riesigen Erfolgs ist der reichste Chinese immer auf dem Boden geblieben. Er bezeichnete einmal in einem Interview Reichtum als ein “grosser Schmerz” und  hat sich mittlerweile aus der Firmenführung zurückgezogen, um sich für gemeinnützige Zwecke einzusetzen.

Howard Schultz

  • Geboren am 19.07.1953 (Brooklyn, New York)
  • Geschätztes Vermögen: 2,2 Milliarden US-Dollar

Howard Schultz wuchs in New York in einem Sozialbau auf. Er war schon früh sehr ehrgeizig und besuchte auch als erstes Mitglied seiner Familie das College. Für einen Jungen aus einer armen Familie bedeutete das harte Arbeit: Schultz jobbte als Barkeeper und spendete Blut, um das Studium zu finanzieren. Eine Zeit lang arbeitete er in einem Kaffeehaus namens Starbucks, wo er auf die Idee kam, eine „Kaffeebar“ einzurichten.

Portrait von Howard Schultz in einer Starbucks-Filiale

Das stiess beim Geschäftsführer des Kaffeehauses aber auf wenig Begeisterung, weshalb Schultz sparte und irgendwann selbst eine Kaffeebar eröffnete. Er hatte damit Erfolg und konnte letztendlich die (kleine) Kaffeehauskette Starbucks 1987 für 3.8 Millionen US-Dollar aufkaufen (Jahresumsatz heute: 15 Mrd. US-Dollar). Dann machte er das Unternehmen zu dem, was es heute ist – eine international bekannte Kette von Kaffeebars.

Ray Kroc

  • Geboren am 05.10.1902 (Oak Park, Illinois)
  • Geschätztes Vermögen: 500 Millionen US-Dollar

In Oak Park, Illinois ist Raymond Albert Kroc – wie der Fast-Food-Pionier der weltweit bekannten McDonalds-Kette bürgerlich heisst – geboren und arbeitete nach der Schule in ganz unterschiedlichen Branchen. Er verdiente seinen Lebensunterhalt als Pianist in einer Bar, arbeitete in Restaurants und als Verkäufer für Pappbecher, bis er als Vertreter für Milkshake-Maschinen auf Touren ging.

1954 besuchte Kroc ein Restaurant in San Bernardino, Kalifornien, das gleich mehrere seiner Mixer aufs Mal kaufte und gleich nachbestellte. Das Restaurant gehörte den beiden Brüdern Maurice und Richard McDonald, die im grossen Stil Hamburgern, Pommes Frites und Milchshakes im Fliessbandverfahren zubereiteten und erfolgreich verkauften.

Beeindruckt von dem was er sah, beschloss Kroc auf der Grundlage des McDonald-Brüderformats selbst ein solches Restaurant zu eröffnen. Er kaufte den McDonalds-Brüdern die Franchising-Rechte ab und eröffnete in Illinois sein eigenes Restaurant. Nachdem Erfolg von zwei weiteren Filialen im selben Jahr, begann Kroc McDonald’s weiter zu expandieren. 1961 kaufte Kroc McDonalds den Brüdern für 2.7 Millionen vollständig ab und verkaufte die Franchiserechte weiter, unter der Bedingung, dass die Eigentümer ihre Restaurants selbst verwalteten. Kroc gründete ein einheitliches Schulungsprogramm für die zukünftigen Inhaber, Manager und Angestellten und fokussierte sich dabei auf die kontinuierliche Automatisierung und Standardisierung der Arbeitsabläufe in den McDonalds-Restaurants, die Systemgastronomie wurde geboren.

Millionärseigenschaften

Ray Kroc’s Lebenslauf gleicht nicht nur der typischen vom „Tellerwäscher zum Millionär“- Geschichte, sondern steht auch charakteristisch für andere Selfmade-Millionäre. Warum?

Beeindruckende Lebensgeschichten über Selfmade Millionäre beginnen meistens irgendwo ganz unten und finden ihr Ende meistens weit oben mit einem gut gefüllten Geldspeicher, wie ihn Dagobert Duck besitzt. Die Geschichten erzählen von Menschen, die sich knapp über Wasser halten konnten und jetzt auf den Wellen ihres Erfolges surfen. Selfmade Millionäre auf der ganzen Welt verbindet aber noch viel mehr als ihre prall gefüllten Bankkonten, sie verfolgen alle eine ähnliche Erfolgsstrategie:

Durchhaltewillen, die Beissermentalität

Die Millionen auf dem Bankkonto sind quasi die Begleiterscheinung unnachgiebigem Durchhaltewillens. Es ist der eiserne Wille, der Antrieb etwas durchzustehen. Das Etwas kann schlicht das Ziel sein, sich eine Million auf dem Bankkonto zu erarbeiten, aber auch die Beissermentalität ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Es ist dieser Wille einfach nicht aufzugeben, egal was kommt.

Mut und Risikobereitschaft

Den richtigen Riecher haben, ist wohl am treffendsten. Den Mut aufbringen, über den eigenen Schatten zu springen und ein gewisses Risiko einzugehen, zu investieren, ein Stück auf Sicherheit zu verzichten. Viel Risikobereitschaft wird einerseits mit viel Erfolg belohnt, auf der anderen Seite auch mit viel Verlust bestraft, wenn es sich nicht gelohnt hat.

Entschlossenheit und Ausdauer

In fast allen Lebensläufen von Millionären liest man von diesem persönlichen ‹Aha-Moment›. Dem Moment, bei dem es Klick macht, ein imaginärer Schalter umgelegt wird und sich alles auf das ‹wirklich wollen› konzentriert. Es ist die Entschlossenheit, die antreibt alles aber wirklich jede freie Minute in die eigenen Fähigkeiten zu investieren, um das gesetzte Ziel zu erreichen. Es ist diese Entschlossenheit und die unermüdliche Ausdauer immer wieder aufzustehen und weiter zu machen.

Selbstdisziplin und absolute Fokussierung

„Du musst es mehr wollen als alles andere.“ So banal dieser Satz auch klingen mag, er macht wohl den grössten Teil des Erfolges aus. Das heisst: Netflix-Abo kündigen, sich von Instagram fernhalten, keine ausschweifenden Shoppingtouren mehr. Alle grossen und insbesondere intensiven Zeit- und Geldfresser müssen runtergefahren, wenn nicht ganz abgeschaltet werden. Statt Zerstreuung zu suchen, wird jede freie Minute in die eigenen Fähigkeiten investiert.

Leidenschaft und Optimismus

Wer es zum Selfmade-Millionär schaffen möchte, der brennt. Er brennt mit jeder Faser seines Körpers für das eine Ziel. Die Leidenschaft und der nicht enden wollende Optimismus sein Ziel auch zu erreichen, hält seinen Antrieb am Brennen.

Alle diese Beispiele zeigen, dass es möglich ist, klein anzufangen und ganz gross herauszukommen. Sie sind auf der Suche nach einer Karriere à la Howard Schultz? Durchsuchen Sie jetzt alle Barista-Jobs der Schweiz!

Falls Sie den direkten Weg bevorzugen, bewerben Sie sich doch noch heute auf eine Stelle als CEO!

Quellen: www.businessinsider.com, www.mensxp.com, www.wirtschaftsblatt.at   www.tellerwaescher.wordpress.com, www.tessinerzeitung.ch, www.nzz.ch, www.starting-up.de, www.wikipedia.org, www.wikipedia.org, www.handelsblatt.com

6 Antworten zu «Vom Tellerwäscher zum Millionär: 6 inspirierende Karrieren»

  1. […] Worte darüber verloren, dass durch den lieben Zufall noch keiner Millionär oder in meinem Fall Millionärin, wurde. Die Millionen auf dem Konto sind das Ergebnis eiserner Disziplin, Ausdauer und […]

  2. Mmhh .. ich habe meine letzten drei Jobs nach dem «Wo gibt es den leckersten Kaffee in der Kantine» Prinzip ausgesucht. Ich mache da wohl irgendwas falsch!
    LG

  3. Danke für die wertvollen Beispiele, dass es funktioniert, wenn man nur die richtige Idee hat und zu handeln beginnt! Erfolg kommt vom TUN! So einfach ist das. 🙂 Beste Grüße!

  4. Es scheint, manche Leute haben gleichzeitig ein Talent für beides – Geschäfte und Showmanship… gut für sie!