Werden ältere Erwerbstätige auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert?

In Zusammenarbeit mit dem Stellenmarktmonitor (smm) veröffentlichte das SECO im Februar 2018 eine Untersuchung, die sich mit der Frage beschäftigt, ob ältere Erwerbstätige auf dem Schweizer Arbeitsmarkt diskriminiert werden. Auch die Frage, ob diesbezüglich eine Entwicklung zu mehr oder weniger Diskriminierung festzustellen ist, versuchte der Bericht zu beantworten.

Im Bericht wurde festgestellt, dass in zirka 10% aller Stellenausschreibungen auch ein Maximalalter angegeben wird, das der Bewerbende unterschreiten sollte. Seit 2006 ist dieser Anteil stark rückläufig. Die häufigste Altersgrenze ist dabei 40-45 Jahre.

In manchen Gewerben finden sich häufiger Stellenangebote mit Maximalalter. 2016-17 waren solche beispielsweise vor allem in Handels– und Verkehrsberufen (8.6%), im Gastgewerbe und im Dienstleistungssektor (8%), im Baugewerbe (6.9%) und in der Informatik, bei Immobilien und im Bereich der Unternehmensdienste (5.6%) zu finden. Wenige Stellenangebote mit Altersobergrenzen finden sich hingegen im Gesundheitssektor, in der Bildung und der Fürsorge (1.7%), bei den Öffentlichen Diensten (2.6%) und in der Chemie- und der Nahrungsmittelindustrie (3.1%).

Der Anteil von Stellen mit Altersobergrenzen verhält sich umgekehrt proportional zur Arbeitsmarktanspannung. Das heisst, je mehr Personal gebraucht wird, desto weniger Stellen mit Altersobergrenzen sind vorhanden. Im Dienstleistungssektor scheint jedoch vor allem die Wichtigkeit einer „jungen“ Ausstrahlung eine Rolle für die hohe Anzahl an Stellen mit Altersobergrenzen zu spielen.

Im Fazit fasst der Bericht zusammen, dass zwar eine gewisse Sensibilisierung gegenüber der Altersdiskriminierung stattfand (vor allem auch in Unternehmen) und dies unter anderem die rückläufige Zahl an Stellenausschreibungen mit Altersobergrenze zu erklären vermag. Dennoch wurden implizite Diskriminierungen, wie beispielsweise Präsentation eines „jungen und dynamischen Teams“ in den Stellenbeschreibungen nicht berücksichtigt. Es bleibt somit offen, wie stark sich die Altersdiskriminierung auf dem Schweizer Stellenmarkt bemerkbar macht.

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