Wie uns Routinen helfen, uns auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren

Menschen sind Gewohnheitstiere. Routinierte Abläufe helfen uns, uns in der Unbeständigkeit des Lebens zu orientieren. Wir stehen am Morgen auf, trinken unseren Kaffee, nehmen den Zug, arbeiten 8.5 Stunden und gehen wieder nach Hause. Vielleicht unternehmen wir noch etwas. Was machen Routinen mit uns und wieso brauchen wir sie?
Routinen lassen uns an diese langweilige Art von Abläufe denken, die ich eben beschrieben habe. Wir assoziieren Routinen mit Langeweile, Spiessbürgertum und Lustlosigkeit. Aber es ist auch eine Art Unaufgeregtheit, die uns erst Platz für Kreativität lässt.

Beispiel: Der Fall von Mathilda Kahl, Art Direktorin in einer Werbeagentur in New York, zeigt eine Routine in extremis: Sie zieht jeden Tag eine schwarze Hose und eine weisse Bluse an. Die schwarze Hose besitzt sie 6 Mal und die weisse Bluse 15 Mal. Kreativität ist in ihrem Beruf unerlässlich. Das eintönige Outfit hemmt Mathilda jedoch nicht im Kreativsein – ganz im Gegenteil: Sich nicht täglich die Gedanken um das passende Outfit machen zu müssen, befreit sie und gibt ihr Raum, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. 

Dieses Routineexperiment hört sich für mich verlockend an. Obwohl ich in meinem Leben viel Abwechslung benötige und Gewohnheiten gar nicht mein Ding sind. Allerdings hat ja auch mein Leben einen gewissen Anteil an Beständigkeit, vor allem an Wochentagen. Ich stehe auch jeden Tag auf und gehe zur Arbeit. Nur hetze ich meist mehr, als dass ich gehe und dasselbe Spiel auf dem Nachhauseweg. Meine Ankunftszeiten im Büro variieren genauso stark wie das Wetter hier in der Schweiz – sie sind unbeständig.

Schlimm ist das nicht per se – jeder wählt seinen eigenen Rhythmus, seine eigenen Routinen. Wäre ich total unzufrieden mit den meinen, würde ich sicherlich etwas ändern. Allerdings muss man sich manchmal auch zu seinem Glück zwingen. Deswegen für alle, die immer mal wieder dem Stress der Unbeständigkeit zum Opfer fallen, ein paar positive Aspekte von Routinen:

  • Routinen geben uns Struktur, wir sind organisierter und dadurch können wir uns auf wichtige Dinge besser konzentrieren
  • Routinen geben uns Sicherheit, denn wir kennen die Abläufe und wissen wies geht
  • Bei routinierten Aufgaben machen wir weniger Fehler.
  • Routinen erlauben uns, Zeit und Energie zu sparen, da wir nicht die ganze Zeit neue Entscheidungen treffen müssen
  • Gute Gewohnheiten geben uns ein gutes Gefühl (Wenn ich zum Beispiel am Morgen nach dem Aufstehen und dem Duschen meinen Kaffee trinke, ist die Welt in Ordnung).

Werden Routinen allerdings zu schlechten Angewohnheiten, sollte man sich einen Ruck geben und die Gewohnheiten durchbrechen. Auch wenn das wohl für die meisten Menschen etwas unglaublich Anstrengendes ist (mich nicht ausgenommen). Der Trick ist, eine schlechte Gewohnheit, einfach durch eine neue, gute Gewohnheit zu ersetzen. Beständigkeit ist nämlich auch der Schlüssel zu einer positiven Veränderung.

Ersetzen Sie negativen Angewohnheiten durch positive

Um sich negative Routinen abzugewöhnen, ersetzt man sie am besten durch positive Gewohnheiten. 2 Beispiele:

  • Sich nach der Arbeit aufs Sofa fläzen und Netflix schauen ->Sich nach der Arbeit gar nicht erst zu Hause hinsetzen, direkt die Sportsachen anziehen und eine Runde (wenn auch nur 30 Minuten) joggen.
  • Regelmässig die unangenehmen Aufgaben hinausschieben ->Mit einer To-Do-Liste arbeiten UND die unangenehmsten Tasks MÜSSEN zuoberst stehen. Sobald Sie den obersten Task erledigt haben, wird sich eine erste grosse Erleichterung breitmachen und den Teufelskreis der alten negativen Gewohnheit brechen.

Mit Minimalismus gegen Zeitverschwendung

Wen das Wort Routine oder Gewohnheit stört, aber dennoch an der Idee des Zeitsparens Anklang findet, der sollte sich mit dem Konzept des Minimalismus befassen. Minimalismus bedeutet, sich nur mit dem Mindesten zufriedenzugeben. Minimalismus als Konzept gibt es in nahezu allen Lebensbereichen: Bim Wohnen, beim Kleidungsstil, beim Reisen etc. (ausser vielleicht bei der Arbeit, da macht’s sich nicht so gut). Besitz kann auch belasten. Minimalistischer zu leben kann wie Detox für die Seele wirken. Man räumt auf. Mit Dingen, mit Gedanken, mit Ballast.

Beispiel: Ein berühmtes Beispiel für Minimalismus gegen Zeitverschwendung ist der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, zu dessen Standard-Outfit einfach ein schlichtes graues T-Shirt gehört. Warum er das tut? Weil er schon genug Entscheidungen treffen muss jeden Tag möchte er sich nicht täglich auch noch den Kopf darüber zerbrechen, was er anziehen soll.

Aber nicht nur eine routineartige Kleiderwahl kann den Alltag erleichtern. Eine gesamte positive Morgenroutine garantiert einen angenehmen Start in den Tag. Die Routine erleichtert uns den Einstieg in den neuen Tag dadurch, dass man sich keine Sorgen machen und keine aussergewöhnlichen Entscheidungen treffen muss. Auch wenn das mit der positiven Morgenroutine bereits so abgedroschen klingt.

Eine Antwort zu «Wie uns Routinen helfen, uns auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren»

  1. […] Ihre Möglichkeiten sind unbegrenzt. Suchen Sie sich eine Routine oder ein Ritual, das Ihnen am meisten zusagt. Sobald Sie etwas gefunden haben, ist es wichtig, dass Sie es jeden Abend praktizieren und so zur Gewohnheit werden lassen. Wenn Sie mehr über Routinen erfahren möchten, sehen Sie sich gerne diesen Artikel an. […]