Betriebliches Gesundheitsmanagement – So fördern Unternehmen die Mitarbeitergesundheit

Ein faires Gehalt und eine gute Arbeitsatmosphäre sollten selbstverständlich sein. Darüber hinaus gibt es jedoch noch einige weitere Möglichkeiten, mit deren Hilfe Unternehmen ihren Mitarbeitenden nicht nur Wertschätzung, sondern einen echten Mehrwert am Arbeitsplatz bieten. Eine davon ist das betriebliche Gesundheitsmanagement, kurz BGM. Das BGM hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und kann von Unternehmen mit verschiedenen Massnahmen umgesetzt werden. Wir erklären, welche Möglichkeiten sich dadurch für die Arbeitnehmenden ergeben. 

Betriebliches Gesundheitsmanagement als freiwillige Arbeitgeberleistung

Eine betriebliche Vorsorge zeichnet sich nicht nur durch eine finanzielle Vorsorge für das Rentenalter und einen umfassenden Versicherungsschutz für die Mitarbeitenden aus. So kann dazu auch eine gute Gesundheitsvorsorge im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements gehören. Das BGM ist ein Konzept, das darauf abzielt, Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden im Unternehmen zu fördern. In zahlreichen Schweizer Unternehmen ist das BGM bereits etabliert und spielt eine wichtige Rolle, da die Mitarbeitergesundheit auch für die Arbeitgeber einen hohen Stellenwert hat.

Dabei ist das BGM in der Schweiz kein gesetzlich vorgeschriebenes Instrument, sondern wird von den Arbeitgebern freiwillig umgesetzt. Dennoch wird das Thema von der Arbeitgeberseite her immer häufiger aufgegriffen. Dies hängt nicht zuletzt mit den stetig steigenden Kosten im Gesundheitswesen zusammen. Doch natürlich hat die Umsetzung der Massnahmen im Rahmen des BGM nicht nur für die Mitarbeitenden, sondern auch für die Arbeitgeber zahlreiche Vorteile. Ein gesunder Arbeitsplatz kann dazu beitragen, die Anzahl von Fehltagen zu reduzieren und somit die Produktivität und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu steigern. Darüber hinaus macht die freiwillige Leistung das Unternehmen für die Arbeitnehmenden attraktiver und dient damit der Mitarbeiterbindung und dem Gewinnen neuer Mitarbeiter:innen.

BGM – Chancen und Möglichkeiten

Im Rahmen des BGM stehen Förderung und Erhalt der Mitarbeitergesundheit. Es geht um die Vermeidung von Krankheiten und Verletzungen, aber auch um die Förderung von Motivation, Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

In diesem Sinne wurden mittlerweile zahlreiche Instrumente und Angebote entwickelt, die dazu dienen, ein betriebliches Gesundheitsmanagement erfolgreich umzusetzen. So bieten verschiedene Anbieter Schulungen und Beratung für Unternehmen an, die dabei helfen, eine gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen. Darüber hinaus können Unternehmen Zertifizierungen erwerben, die ihre Bemühungen im Bereich des BGM offiziell bescheinigen.  

Prävention im Fokus

Ein wichtiger Aspekt des BGM ist die Prävention von gesundheitlichen Problemen. So sind Unternehmen beispielsweise darum bemüht, Arbeitsplätze ergonomisch zu gestalten und für Bewegungsmöglichkeiten während der Pause zu sorgen. Auch Möglichkeiten zur gesunden Ernährung am Arbeitsplatz und die Einhaltung eines ausreichenden Freizeitausgleichs in stressigen Zeiten können dazu beitragen, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen in Gesundheitsfragen sensibilisieren und informieren. So können beispielsweise Schulungen und Workshops zum Thema Stressbewältigung oder Ernährung angeboten werden. Ein betriebliches Wiedereingliederungsmanagement dient dazu, Mitarbeitende nach einer längeren Krankheitsphase schrittweise wieder in den Arbeitsalltag zu integrieren und damit erneuten gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.

Physische und psychische Gesundheit im Blick

Ein weiterer wichtiger Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements ist die psychosoziale Gesundheit der Mitarbeitenden. Denn das BGM legt im Idealfall das Augenmerk nicht nur auf den physischen, sondern auch auf den psychischen Zustand der Arbeitnehmer:innen. Massnahmen zur Verbesserung des Betriebsklimas oder zur Förderung der Kommunikation können diesbezüglich einen Beitrag leisten. Auch Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder von Beruf und der Pflege von Angehörigen kann dabei helfen, die psychosoziale Gesundheit der Mitarbeitenden zu erhalten.

Erweiterter Versicherungsschutz

Neben Präventionsmassnahmen kann im Rahmen des BGM auch der Versicherungsschutz für die Arbeitnehmenden überdacht werden. Um die Mitarbeiter:innen nicht nur vorbeugend, sondern auch im Krankheitsfall zu unterstützen, kann der Arbeitgeber beispielsweise eine Krankenzusatzversicherung als Ergänzung zur Grundversicherung übernehmen. Zudem ist es möglich, die Mitarbeitenden über den Schutz der obligatorischen Unfallversicherung hinaus zu versichern. Die gesetzliche Versicherung deckt lediglich einen Mindestbedarf. Ein erweiterter Leistungsumfang kann daher den Arbeitnehmenden den gewohnten Lebensstandard sichern. 

BGM als Auszeichnung und USP

Für Unternehmen, die ein erfolgreiches BGM umsetzen, gibt es sogar verschiedene Auszeichnungen. Dazu gehört das Label ‚Friendly Work Space‘ von der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz. Dieses wird Unternehmen verliehen, die sich mit Erfolg um eine gesunde Arbeitsumgebung und zufriedene Mitarbeitende bemühen. Ein solches Label ist für die Unternehmen nicht nur eine ehrende Auszeichnung: Für die Arbeitnehmenden wird sie zum USP, der ihren Arbeitsplatz attraktiver macht. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, die diese Auszeichnung verleiht, setzt sich mit dem Thema betriebliche Gesundheitsvorsorge umfassend auseinander und unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung des BGM. Sie bietet verschiedene Dienstleistungen wie Beratung, Schulungen und Netzwerkbildung im Zusammenhang mit dem BGM an. Natürlich unterstützt auch das Bundesamt für Gesundheit Unternehmen bei der Umsetzung von BGM-Massnahmen und bietet diesbezüglich Informationen und Beratung an.