Hilfe, ich bin der Team-Aussenseiter

Ob auf der Arbeit, im Sport oder in der Theatergruppe – ein gutes Team ist Gold wert. Guter Gruppenzusammenhalt führt zu höheren Leistungen, die Mitglieder fühlen sich wohler und die Aufgaben machen mehr Spass. Doch ein gutes Team ist keine Selbstverständlichkeit- vor allem in der Berufswelt.

Im Job trifft man auf sehr unterschiedliche Menschen. Es kann gut sein, dass man mit diesen nichts gemeinsam hat, was es viel schwieriger macht, gute Gesprächsthemen zu finden. Fehlende Gesprächsthemen können ziemlich unangenehm sein. Schweigend mit den Kollegen und Kolleginnen am Tisch zu sitzen, findet vermutlich niemand toll. Was aber noch viel unangenehmer ist: Wenn sich die anderen Teammitglieder bestens untereinander verstehen und nur Sie nicht den Draht zu ihnen finden.

Diese Situation kann sehr belastend sein. Doch mit unseren Tipps gelingt es Ihnen, den Status als Aussenseiter hinter sich zu lassen.

Mittagessen

Sie kennen bestimmt das Sprichwort: Liebe geht durch den Magen. Und tatsächlich, Essen verbindet Menschen. Verbringen Sie Ihre Mittagspause deshalb unbedingt mit Ihrem Team und nicht einsam an einem Tisch in der Ecke. So haben Sie die Gelegenheit, Ihre Kollegen auch auf einer persönlichen Ebene kennenzulernen. Vielleicht ist Ihnen vor kurzem eine lustige Story passiert – erzählen Sie die doch. Sie wirken gleich viel sympathischer, wenn Sie sich am Gespräch beteiligen, statt wortkarg daneben zu sitzen.

Abendaktivität

Jeden zweiten Monat trifft sich Ihr Team zu einem gemeinsamen Abendessen? Perfekt! Ab sofort drücken Sie sich nicht mehr vor diesen Treffen – Schluss mit Ausreden. Die Angst davor, ausgeschlossen zu werden, steht Ihnen nur im Weg. Durch dieses Verhalten signalisieren Sie Ihrem Team, dass Sie kein Interesse an Ihnen haben. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie nicht dazugehören.

Snack mitbringen

Hatten Sie vor kurzem Geburtstag oder veranstalteten eine Feier? Bestimmt haben Sie noch übriggebliebene Snacks oder andere Leckereien, welche Sie bei der Arbeit auftischen können. Stellen Sie die mitgebrachten Köstlichkeiten am besten irgendwo hin, wo Sie jeder sehen kann. Legen Sie einen Zettel daneben, der signalisiert, dass sich alle bedienen dürfen. Vergessen Sie aber nicht hinzuschreiben, von wem die „Spende“ ist. So fallen Sie positiv auf. Wetten, dass sich der Grossteil der Mitarbeiter bei Ihnen bedanken wird?

Bleiben wie man ist

Etwas Mühe müssen Sie sich schon geben, den Aussenseiter-Status hinter sich zu lassen. Von nichts kommt schliesslich nichts. Doch bleiben Sie sich unbedingt treu. Sie müssen sich nicht verdrehen, nur weil Sie andere Interessen wie Ihre Mitarbeitenden verfolgen. Also: Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn Sie sich wieder mal anders fühlen als die anderen. Stehen Sie dazu und sprechen Sie offen darüber. So wirken Sie selbstbewusst und werden von Ihrem Team akzeptiert.

Was meint eine Fachperson zu der ganzen Thematik? Wir fragten nach:

Brigitte Gerig, Leiterin Sozialberatung bei den Verkehrsbetrieben Zürich

Eine wirksame Methode, um ins Gespräch zu kommen, sind Fragen. Fragen Sie jemanden zum Beispiel, was er gerne macht, so lernt man spannende Seiten kennen. Vielleicht gibt es sogar Gemeinsamkeiten und es bietet sich die Möglichkeit, etwas über sich zu erzählen. Fragen stellen heisst, sich fürs Gegenüber interessieren. Und ganz wichtig: sich Zeit nehmen und gelassen bleiben. Es wird Tage geben, wo etwas Neues gelingt, freuen Sie sich darüber! Und es wird Tage geben wie immer. Cool bleiben, die nächste Gelegenheit für einen Veränderungsversuch kommt bestimmt.

Doch nicht immer liegt es am Team, dass man sich unwohl im Job fühlt. Mehr zu diesem Thema: Was Sie tun können, wenn Sie in Ihrem Beruf unglücklich sind