Die Frage nach dem Sinn des Lebens beschäftigt die Menschheit seit Urzeiten. Es ist ein Dilemma der menschlichen Intelligenz, dass wir schlau genug sind, unsere Existenz zu hinterfragen und nicht selten daran verzweifeln. Umso erstaunlicher ist es, dass viele Leute scheinbar den Sinn ihrer Arbeit nicht hinterfragen. Sie erfüllen täglich ihren Dienst nach Pflicht und scheinen schon beim Arbeitsbeginn nur auf den Feierabend zu warten. So würde es keinem Menschen gehen, der seine berufliche Tätigkeit als sinnvoll erachtet. Verschiedene Studien haben herausgefunden, dass der Mensch eine sinnvolle Tätigkeit braucht, um glücklich zu sein. Nicht einmal ein herausragender Lohn kann die Leere ausfüllen, die eine unsinnige Arbeit mit sich bringt. Doch wie finde ich einen sinnvollen Job? Oder wie kann ich den Sinn meiner aktuellen Arbeitsstelle finden?

Sich selbst genau kennenlernen

Jobs mit Sinn sind im Trend. Junge Menschen möchten etwas bewegen, wollen der Welt etwas Gutes tun. Deshalb streben sie Jobs bei einer NGO an oder möchten ein «Social Business» gründen. Nur weil du bei einer NGO arbeitest, heisst das aber noch lange nicht, dass du deine Arbeit auch sinnvoll finden musst. Letztlich geht es bei der Frage nach dem Sinn einzig und alleine um dich. Denn nur weil du etwas gut findest, was andere machen, heisst das noch lange nicht, dass du mit derselben Aufgabe auch glücklich wirst. Wenn du also nach einer sinnvollen Arbeit suchst, musst du zunächst dich selbst richtig kennenlernen. Dafür solltest du dir folgende Frage stellen:

«Was würdest du den ganzen Tag lang tun, wenn Geld überhaupt keine Rolle spielen würde?»

So findest du deine Leidenschaft. Diese allein wird dir aber wahrscheinlich noch nicht reichen, um ans Ziel zu kommen. Gleichzeitig musst du auch realistisch sein und deine Talente kennen. Ausserdem muss dein idealer Job auch noch mit deinen Werten zu vereinbaren sein. Kennst du diese drei Eckpfeiler, wirst du eine Arbeit finden, die für dich sinnvoll ist. Hier ein ganz konkretes Beispiel, wie das aussehen könnte:

Deine Leidenschaft gilt dem Fussball. Wenn Geld keine Rolle spielen würde, würdest du den ganzen Tag auf dem Fussballplatz verbringen. Oder dich zumindest den ganzen Tag mit der schönsten Nebensache der Welt beschäftigen. Nun bist du aber realistisch genug um einzusehen, dass es mit der Karriere als Fussballprofi nichts mehr wird. Über Fussball zu schreiben fändest du toll, am Wochenende zu arbeiten aber so gar nicht. Deine Werte lassen sich also nicht mit den Anforderungen einer Tätigkeit als Sportjournalist vereinbaren. Im Bereich Fussball arbeiten allerdings derart viele Menschen, dass du bestimmt eine Tätigkeit finden wirst, zu welcher du ideal passt. Also suchst du nach einem Berufsbild, das alle drei Punkte mehr oder weniger abdeckt. Du arbeitest dann vielleicht im administrativen Bereich, obwohl du das bisher immer eher langweilig fandest. Weil deine Aufgaben aber beispielsweise einen wertvollen Beitrag zur Nachwuchsförderung im Fussball leisten, erfüllt dich deine Tätigkeit mit Freude und Stolz.

Das Ziel nicht aus den Augen verlieren

Natürlich wird der Weg nicht immer so geradlinig und einfach verlaufen wie im obigem Beispiel. Auch wird man nicht von heute auf morgen in seinem ultimativen Traumjob landen. Wichtig ist vielmehr, dass man sich ein konkretes Ziel setzten kann und dieses dann nicht mehr aus den Augen verliert. Allein schon der Gedanke, dass man für dieses konkrete Ziel arbeitet, wird beim Finden eines Sinnes helfen. Denn plötzlich sieht man vielleicht in der aktuellen Arbeit Möglichkeiten, diesem Ziel näher zu kommen. Man entscheidet sich vielleicht für eine nützliche Zusatzausbildung, vielleicht sogar Firmenintern, welche man zuvor überhaupt nicht als sinnvoll erachtet hätte. Oder man hat plötzlich neues Interesse, sich mit anderen Menschen zu vernetzen und es entstehen dabei unerwartete Freundschaften.

Das Zeitalter der unbegrenzten Möglichkeiten – wenn man sich darauf einlässt

In unserer digitalen Welt ist so einiges möglich, was man sich noch gar nicht so recht zu erträumen wagt. Es gibt viele berufliche Bereiche, von denen wir vielleicht noch gar nichts wissen. In der ganzen Geschichte der Menschheit gab es noch nie ein Zeitalter, in welchem auch nur annähernd so viele Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung zur Verfügung standen. Die Digitalisierung steht aber noch immer an ihrem Anfang und es werden stets neue Möglichkeiten entstehen. Arbeiten, die uns als wenig sinnvoll erscheinen, werden zunehmend von Robotern übernommen. Die beruflichen Tätigkeiten werden sich also weiterhin in Richtung persönlicher Entfaltung entwickeln. Deshalb lohnt es sich, schon heute nach der Leidenschaft in sich zu suchen und stets die Augen offen zu halten. Verpassen Sie keine Chance auf der Suche nach Ihrem Traumjob.