6 Tipps: So wird Streit am Arbeitsplatz gelöst

Wenn Menschen miteinander interagieren und voneinander abhängig sind, entstehen automatisch Meinungsverschiedenheiten. Von kleineren Diskussionen oder Reibereien sollte man sich nicht verunsichern lassen. Entwickeln sich die Konflikte jedoch zum Dauerzustand, werden sie zur Belastung für alle Beteiligten. Wie soll man mit einem Streit am Arbeitsplatz umgehen? Dieser Beitrag gibt 6 wertvolle Tipps, wie heikle Situationen entschärft werden können.

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  1. Den Konflikt ansprechen

Das Erste, was Sie tun sollten, wenn Sie mit einem Mitarbeitenden Streit haben, ist die Person  darauf anzusprechen. Falls Sie den Ärger über längere Zeit schlucken, raubt dies nicht nur Ihnen sehr viel Energie, es wirkt sich auch auf das ganze Betriebsklima aus. Meistens bleibt der Streit nämlich nicht unter zwei Mitarbeitenden, sondern weitere werden hineingezogen und sehen sich gezwungen, sich auf eine Seite zu schlagen. Es leiden nicht nur Unbeteiligte in der Firma, auch das Geschäft selbst kann zu Schaden kommen. Kaputte Beziehungen im Team führen zu mangelhafter Kommunikation und dadurch zu Fehlern, die Motivation und die Leistungen sinken, die Fehlzeiten und die Personalfluktuation steigen.

  1. Ein Gespräch planen

Aus den oben erwähnten Gründen sollte ein Streit unter Mitarbeitenden möglichst schnell aus der Welt geschafft werden. Bitten Sie die betroffene(n) Person(en) daher um ein klärendes Gespräch. Wenn Sie gemeinsam einen Termin abmachen, haben alle Parteien Zeit, sich auf den Dialog vorzubereiten. So fühlt sich Ihr Gegenüber nicht überfahren und geht nicht gleich in Verteidigungsposition.

  1. Um Hilfe bitten

Nicht in allen Fällen macht es Sinn, Vorgesetzte oder generell andere Personen in den Konflikt miteinzubeziehen. Vor allem persönliche Streitigkeiten sollten zuerst unter den Mitarbeitenden angesprochen werden, denn ein Machtwort des Chefs schafft das Problem nicht aus der Welt, sondern unterdrückt es höchstens. Erst wenn sich eine Partei weigert, ein Gespräch zu führen, sollte um Hilfe der oberen Etagen gebeten werden. Falls Eskalation während der Klärung droht, könnte ein Mediator die Lösung sein. Dies sollte eine neutrale Person sein, welche von allen Parteien respektiert wird und Einsicht in die Lage hat.

  1. Wortwahl

Entscheidend für das Resultat des Gesprächs ist die Wortwahl. Sagen Sie Ihrem Streitpartner, dass Sie den Konflikt lösen möchten, aber dafür seine Hilfe brauchen. So fühlt er sich gebraucht anstatt an den Pranger gestellt und hat dem Gespräch gegenüber gleich eine viel positivere Einstellung. Dabei sollten Sie unbedingt alle Karten auf den Tisch legen und erklären, was Sie bedrückt, ohne dabei Ihr Gegenüber anzugreifen. Wenn sich zwei Zerstrittene gegenseitig beschuldigen, beleidigen oder anschreien, verstärkt das den Streit nur noch mehr. Falsch sind Sätze wie „Du machst immer…“ oder „Wegen dir ist das so“. Erzählen Sie stattdessen in der Ich-Perspektive: „Aus meiner Sicht…“, „Ich fühle mich so, weil…“. So nehmen Sie Ihrem Kollegen jeglichen Wind aus den Segeln für einen Gegenangriff.

  1. Gemeinsame Lösungen erarbeiten

Wichtig ist, dass mit der Lösung alle Betroffenen einverstanden sind, sonst wird sie nicht umgesetzt. Das weitere Vorgehen muss daher gemeinsam entschieden und Kompromisse müssen gemacht werden. Hierzu müssen alle Beteiligten bereit sein, ihr eigenes Handeln zu hinterfragen, zu Gesprächen bereit sein und aktiv auf eine Lösung hinarbeiten wollen. Gegenseitige Schuldzuweisungen und das Beharren auf der eigenen Sache führt in der Regel zu keinem Kompromiss. Es muss aber auch im Unternehmen aktiv auf eine offene Gesprächskultur hingearbeitet werden. Ansonsten können keine zielführenden Konfliktgespräche geführt werden. Tipps und Checklisten, wie Sie ein solches Konfliktgespräch führen und wie Sie sich am besten darauf vorbereiten, finden sie hier ausführlich beschrieben.

  1. Letzter Ausweg: Kündigung?

Die direkte Kündigung aufgrund von Konflikten im Team ist natürlich nicht legitim. Vorgesetze sollten sich darum bemühen, die Situation gemäss ihrer Sorgepflicht zu besänftigen. Dazu müssen beiden Seiten die Chance zur Aussprache gegeben werden. Wird dies nicht getan und es kommt stattdessen zur Kündigung, so macht sich der Chef oder Chefin strafbar. Entlassungen wegen Konflikten unter Mitarbeitenden wird als unrechtmässig deklariert und der oder die Entlassene erhält eine Entschädigung.

Dies bedeutet aber nicht, dass Sie selbst nicht die Arbeitsstelle wechseln können. Wenn nach mehrmaligem Versuch, die Situation zu entschärfen, das Betriebsklima immer noch dasselbe ist, können Sie sich überlegen, die Arbeitsstelle zu wechseln. Tun Sie dies, bevor Sie jegliche Freude am Arbeiten verloren haben.

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Eine Antwort zu «6 Tipps: So wird Streit am Arbeitsplatz gelöst»

  1. […] wenn es schwierige Personen im Team gibt. Versuchen Sie, Konflikte nicht persönlich zu nehmen und suchen Sie nach Konfliktlösungen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. Der Einsatz von Kompromissen und eine Grundhaltung der […]