Der mobile Arbeitsplatz – Mobilität als Kompetenzbereich im beruflichen Alltag

Mit dem wachsenden Gebrauch und Einfluss des World-Wide-Web, welcher sich heute sowohl auf das Privatleben als auch auf den Arbeitsalltag vieler Menschen ausweitet, erfährt die Mobilität im Arbeitsalltag mehr Aufmerksamkeit denn je. Durch den technologischen Wandel werden starre Arbeitszeiten und feste Arbeitsorte seltener und redundant, sodass es heute möglich, ist eine Vielzahl der betrieblichen Arbeiten zu jeder Zeit an jedem Ort auszuführen. Laut der Studie Mobile Work 2017“ der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin sind circa ein Drittel aller Arbeitnehmer mobiler IT gegenüber sehr aufgeschlossen, wobei sowohl interne als auch externe Mobilität genutzt wird und immer mehr Berufstätige sich im Umgang damit wohlfühlen. Dabei könne man, so Prof. Dr. Jochen Prümper, Leiter der oben genannten Studie, vier Mobile-Work-Typen unterscheiden.

Mobile Minds versus Mobile Naifs

Seit Februar 2017 wurden mehr als 1000 Berufstätige befragt, wobei 33,7 % sich als „Mobile Minds“ bezeichnen, 28,3 % zählen sich zu den „Mobile Potentials“, 21,1 % aller befragten Berufstätigen fallen unter die Kategorie „Mobile Dreamer“ während nur 8,5 % sich als „Mobile Naifs“ bezeichnen.
Als „Mobile Minds“ sind allgemein Berufstätige gemeint, welche gegenüber mobiler IT sehr aufgeschlossen sind, keine Probleme mit der Nutzung vorweisen und sich im Gebrauch wohlfühlen. „Mobile Potentials“ bezeichnen Berufstätige, die offen gegenüber mobiler IT sind, sich jedoch in Punkto Kompetenz und Wohlfühlfaktor noch entwickeln werden. „Mobile Dreamer“ zeichnen sich durch ihre aufgeschlossene Art gegenüber mobiler IT aus, jedoch fehlt es ihnen an praktischer Erfahrung in diesem Bereich, während die „Mobile Naifs“ ebenfalls eine offene Haltung gegenüber mobiler IT einnehmen, jedoch noch nicht sehr gut damit umgehen können.

Zufriedene und motivierte Arbeitnehmer durch mobiles Arbeiten

Ein Problem des mobilen Arbeitsplatzes stellt der Datenschutz und eine schnelle Lösungsfindung bei Störungsfällen in der mobilen IT dar. Hierbei fühlen sich circa 20-30 % der Befragten überfordert und sind der Meinung bei solchen Fällen nicht angemessen reagieren zu können. Unternehmensinterne Schulungen könnten diesem Problem entgegenkommen. Dennoch ermöglicht mobiles Arbeiten eine bessere Vereinbarkeit von Job- und Privatleben, wobei Arbeitnehmer dank flexibler Arbeitszeiten motivierter, zufriedener und weniger körperlich als auch psychisch krank sind. Es gäbe laut den Befragten allerdings noch „Luft nach oben“.

So funktioniert mobiles Arbeiten…

Mobiles Arbeiten kann sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber eine positive Angelegenheit sein, allerdings würde dies nur funktionieren, wenn „Organisation und entsprechende Rahmenbedingungen dafür geboten sind!“, so Prümper. Wichtig sei eine angemessene technische Ausstattung, eine flexible Arbeitsgestaltung und Personalentwicklung, sowie eine neue Führungs- und Vertrauenskultur, um für hochqualifizierte Berufseinsteigern einen attraktiven Arbeitsplatz zu schaffen. Umfragen ergaben sogar, dass rund 62% der Befragten einen Arbeitsplatz ohne flexibles Arbeitsmodell ablehnen würden. Mit gutem Beispiel geht hier die Schweiz voran, wobei in Schweizer Klein- und Mittelunternehmen rund 25 % der Arbeitszeit mobil bewältigt wird. Erfolgreiches mobiles Arbeiten bildet das Selbstvertrauen und die Persönlichkeit eines Arbeitnehmers aus, erfordert jedoch Selbstdisziplin und -organisation. Die Freiheit mobiler Arbeitsmodelle bringt eine entsprechende Verantwortung mit sich, wobei der Arbeitnehmer über die Zeit und die Ressourcen des Unternehmens verfügt und so eine Chance erhält, seine Führungsqualitäten und sein Verantwortungsbewusstsein unter Beweis zu stellen.

Summierend kann gesagt werden, dass mobiles Arbeiten ein immenses Potential zur beruflichen Produktivitätssteigerung in sich birgt. Dem Arbeitnehmer werden neue Verantwortungen übertragen, welche sich positiv auf die individuelle Weiterentwicklung auswirken. Wer mobiles Arbeiten zielführend einsetzt, profitiert von einer besseren Work-Life-Balance und ist in der Lage den vielseitigen Verpflichtungen, welche Erwerbstätige heute haben, besser gerecht zu werden. Allerdings ist das Modell der mobilen IT nicht für jedes Unternehmen geeignet, da strategische, strukturelle und kulturelle Gegebenheiten für eine erfolgreiche Mobilisierung vorhanden sein müssen. Hierbei stellen besonders Sicherheitsfragen eine neue Herausforderung dar. Cyber-Sicherheit ist heute eine der wichtigsten Grundvoraussetzung für produktives Arbeiten von „irgendwo“ für „irgendwo“.
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Eine Antwort zu «Der mobile Arbeitsplatz – Mobilität als Kompetenzbereich im beruflichen Alltag»

  1. […] generellen Strukturen von Unternehmen bewirken. Charakterisiert wird das Konzept der Arbeit 4.0 mit Mobilität, Eigenverantwortung, Teamarbeit ohne Hierarchien, Dynamik, Digitalisierung und kurzweilige Zyklen. […]